Fünf Monate und 600 Flugstunden nach dem Erstflug des neuen Langstrecken-Jets Boeing 787 heißt es noch immer Warten. Laut dem deutschen Magazin "Focus" ist das Programm angesichts von 3.000 geplanten Test-Flugstunden nach Meinung von Branchenkennern drei Monate hinter dem Plan.
"Eine weitere Verspätung ist angesichts des aktuellen Zeitplans unvermeidlich", urteilte US-Luftfahrtanalyst Richard Aboulafia in dem Magazin. Die erste Maschine sollte nach mehrfachen Verzögerungen Ende des Jahres an die japanische Fluggesellschaft ANA ausgeliefert werden. Mit der Lieferung kann die Airline nun laut "Focus" im ersten Quartal 2011 rechnen, 33 Monate später als anfangs angekündigt.
Laufend technische Probleme
Der erste Testflug des Dreamliners im vergangenen Dezember war mit zwei Jahren Verspätung erfolgt. Vorangegangen waren zahlreiche Verschiebungen wegen technischer Probleme. Der Dreamliner besteht etwa zur Hälfte aus Leichtmaterialien wie etwa Kohlefasern, die Maschine soll 20 Prozent weniger Energie verbrauchen als Flugzeuge vergleichbarer Größe. Mit der Boeing 787 will der Flugzeugbauer aus Seattle seinem schärfsten Konkurrenten Airbus Kunden für den noch in der Entwicklung befindlichen A350 abspenstig machen. Insgesamt haben nach Angaben von Boeing 56 Firmen 851 Bestellungen abgegeben.