Gewerkschaft fordert Tarifvertrag nach Konditionen des Einzel- und Versandhandels
Die Mitarbeiter des Amazon-Versandzentrums in Leipzig haben am Samstag ihren Streik am dritten Tag in Folge fortgesetzt. Am Vormittag versammelten sich rund 150 Beschäftigte vor dem Werksgelände, wie Verdi-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago mitteilte. "Die Mitarbeiter wissen, dass sie einen langen Atem brauchen und lassen sich davon nicht abschrecken." Sie seien fest entschlossen, ihren Arbeitskampf fortzusetzen, sagte Lauenroth-Mago am Samstag.
Allein am Freitag hatten sich 600 Beschäftigte, unter anderem auch aus dem hessischen Bad Hersfeld, an einem Protestmarsch durch die Leipziger Innenstadt beteiligt. Nach bisheriger Aussage von Amazon hatte der Streik keine Auswirkungen für die Kunden. Verdi spricht hingegen von Lieferverzögerungen.
Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten bei Amazon einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Das US-Unternehmen orientiert sich dagegen nach eigenen Angaben an der Bezahlung in der Logistikbranche und lehnt die Aufnahme von Tarifverhandlungen ab. Der Streit hatte in den vergangenen Monaten bereits mehrfach zu Arbeitsniederlegungen geführt.