Der durch die Atomwende in Deutschland unter Druck geratene Energiekonzern E.ON setzt seine Hoffnungen noch stärker als bisher auf ein Wachstum in Brasilien. E.ON erhöhe seine Anteile am dortigen Versorger MPX auf rund 36 Prozent von bisher 11,7 Prozent, bestätigte der Konzern.
E.ON erwirbt den Angaben zufolge ein Paket des deutschstämmigen Milliardärs Eike Batista und beteiligt sich anschließend an einer Kapitalerhöhung. Die Düsseldorfer waren vor gut einem Jahr bei MPX eingestiegen. Für einen Anteil von zehn Prozent hatte der Versorger damals rund 350 Mio. Euro gezahlt.
E.ON hatte seit Wochen mit Batista Gespräche geführt. Vorstandschef Johannes Teyssen sieht in Brasilien wie auch in der Türkei enorme Wachstumsmöglichkeiten. Aktionäre und Arbeitnehmervertreter betrachten vor allem die Entwicklung in Brasilien mit Skepsis: Als Negativbeispiel für ein Engagement in Brasilien gilt der ThyssenKrupp -Konzern, der in dem südamerikanischen Land Milliarden in einem neuen Stahlwerk versenkte.
Bedenken gegenüber einer politischen Unsicherheit in Brasilien wischt Teyssen beiseite - die größten politischen Unsicherheiten für seinen Konzern habe er in Deutschland erlebt, hatte er mit Blick auf den Atomausstieg kürzlich gesagt.