Ablöse Ende September, Vertrag läuft noch bis Mitte 2015.
Nach dem erzwungenen Abschied von Peter Löscher als Siemens-Chef Ende Juli muss nun offenbar auch die Siemens-Vorständin Brigitte Ederer (57) per Ende September vorzeitig ihren Hut nehmen. Der Beschluss des Aufsichtsrates soll bereits morgen, Mittwoch, folgen, so Medienberichte. Damit endet eine Ära, in der mit Löscher und Ederer zwei Österreicher die Geschicke eines deutschen Industriegiganten lenkten. Ederers Vertrag als Siemens-Personalvorstand läuft formell noch bis Mitte 2015.
Ederer Opfer eines Deals?
Informierte Kreise bestätigten am Dienstagabend gegenüber der APA die Ablöse von Ederer. Die Siemens-Pressestelle in München wollte hingegen auf Anfrage entsprechende Medienberichte nicht kommentieren. Laut Medienberichten soll Ederer offenbar Opfer eines "Deals" des Betriebsrates und der Gewerkschaft mit dem Aufsichtsrat bei der Neubesetzung des Siemens-Vorstandes geworden sein.
Ederers startete ihre berufliche Karriere bei der SPÖ. Sie war Nationalratsabgeordnete, dann Staatssekretärin, später Finanzstadträtin in Wien. 2001 wurde sie Vorstandsdirektorin bei Siemens Österreich, später Generaldirektorin. Mitte 2010 holte Siemens-Konzernchef Peter Löscher sie in den Vorstand.