Niki Lauda und Ryanair-Chef O’Leary bauen den Stützpunkt Wien für Laudamotion aus.
Wien. Der legendäre Ryanair-Chef Michael O’Leary kam am Mittwoch zum Kurzbesuch nach Wien, um mit Niki Lauda die Pläne für ihre gemeinsame Airline-Offensive zu präsentieren. Die Ryanair beteiligt sich ja, wie berichtet, mit zunächst 24,9 % an Laudas neuer Fluglinie Laudamotion und will 75 % übernehmen.
In Wien zunächst 4 Flieger, schon ab Winter 3 weitere
Die beiden Airliner zeigten sich bestens gelaunt. Als Erstes gab’s ein Bussi für Lauda von O’Leary – der wiederum bekam ein typisch rotes Kapperl, das er gleich aufsetzte. Mit der Power der Iren soll Laudamotion rasch wachsen. Am Sonntag ist die Airline in Deutschland gestartet, ab Juni geht’s mit 21 Flugzeugen voll los, auch ab Österreich. Von den 21 Laudamotion-Fliegern stellt Ryanair sechs zur Verfügung.
In Wien werden zunächst vier Maschinen stationiert, die u. a. bis zu drei Mal täglich nach Mallorca fliegen. Schon im Winter kommen bis zu drei weitere Jets nach Wien, dann werden auch Städteflüge angeboten. In spätestens 3 Jahren soll Laudamotion 30 bis 40 Flieger haben, in 5 Jahren kann sich O’Leary 50 vorstellen. „Die Zeit der teuren Flüge ab Wien mit Lufthansa und AUA ist vorbei“, so Lauda und O’Leary. „Wir wollen immer die günstigsten Tickets bieten.“
Dass Lauda im Rennen um die NIKI-Übernahme ein Strohmann für die Iren gewesen sei, wies O’Leary zurück: „Er hat sein eigenes Geld auf den Tisch gelegt. Und uns überboten.“ Ein bis zwei Wochen nachher habe er Lauda kontaktiert, um über eine Partnerschaft zu sprechen, so O’Leary. Laudamotion solle aber „keine Ryanair Austria werden.“
Gehaltssprung. Lauda kündigte indes eine deutliche Gehaltssteigerung für seine Piloten und Flugbegleiter an: „nicht im einstelligen Prozentbereich“. Das neue Gehaltssystem will er heute in der 2. Runde der Kollektivvertrags-Verhandlungen vorstellen. „Wir werden der am besten zahlende Low-Cost-Carrier in Wien sein“, so Lauda.
Angela Sellner