Am Mittwoch gehen die Kollektivvertragsverhandlungen für rund 520.000 Handelsangestellte in die dritte Runde. Die Verhandlungen seien bis jetzt in einem guten Klima verlaufen, allerdings liege man bei den Prozenten noch weit auseinander. Trotzdem sei eine Einigung möglich, hieß es aus Verhandlerkreisen. Basis für die KV-Runde ist eine Inflationsrate von 0,9 Prozent.
Die Gewerkschaft sei "nicht sehr bewegungsbereit", hatte Arbeitgeber-Chefverhandler Fritz Aichinger nach der zweiten Runde betont. Die Arbeitgeber hätten bereits die Inflationsrate geboten, obwohl die Umsätze im Jahresvergleich nicht gestiegen seien. Besonders groß seien die Probleme im industrienahen Großhandel, der zweistellige Minuszahlen schreibe.
Der Handel dürfe und könne auch höher abschließen als die Metaller, hatte die Gewerkschaft der Privatangestellte, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) im Vorfeld der Verhandlungen betont. Der Zeitpunkt dafür sei jetzt gut, da der Handel von der Krise nicht so stark getroffen wurde wie die Industrieunternehmen. Ziel sei es heuer, nicht nur die Inflationsrate abgegolten zu bekommen, sondern auch einen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg. Die Gewerkschaft fordert eine reale Gehaltserhöhung.
Zum Vergleich: Die Metaller haben sich am Montag nach sehr schwierigen Verhandlungen und unter Streikandrohungen der Gewerkschaft auf einen neuen Kollektivvertrag geeinigt. Dabei steigen die Kollektivvertragslöhne bzw. -gehälter rückwirkend per 1. November um 1,5 Prozent und die Ist-Löhne bzw. -gehälter um 1,45 Prozent. Das Metallgewerbe einigte sich auf eine Plus um 1,45 Prozent.
Sollten sich die Händler am Mittwoch auf keinen neuen KV-Abschluss einigen, gibt es noch Ersatztermine am 26 und 27. November. Im Vorjahr einigten sich die Sozialpartner auf eine Erhöhung der Handelsgehälter per 1. Jänner 2009 auf 3,6 Prozent (ab 1.400 Euro brutto) bzw. 3,7 Prozent. Die Teuerung betrug damals 3,2 Prozent.