"Achtung Einsatz!"

Einweg-Pfandsystem startet mit Jänner in Österreich

10.12.2024

2025 startet eines der größten Kreislaufwirtschaftsprojekte des Landes: Das Einwegpfand auf Kunststoffflaschen und Metalldosen in Österreich. Mit der Kampagne „Achtung Einsatz!“ informiert Recycling Pfand Österreich breitenwirksam ab 9. Jänner 2025 die heimische Bevölkerung.
 

Zur Vollversion des Artikels
© SPAR/APA-Fotoservice/Schedl
Zur Vollversion des Artikels

Anfang 2025 tritt die neue Verordnung für Getränke-Kunststoffflaschen und Metalldosen in Kraft. Mit dem neuen Pfandsystem sollen jährlich rund 2,2 Milliarden Flaschen und Dosen recycelt und bis 2027 eine Rücklaufquote von 90 Prozent erreicht werden. Damit will man das achtlose Wegwerfen von Flaschen und Dosen verringern, indem hochwertigen Getränkeverpackungen im Kreislauf gehalten werden.

"Mit 1. Jänner startet eines der größten Kreislaufwirtschaftsprojekte Österreichs. Alle Prozesse und Abläufe sind aufgesetzt und startklar. Nun gilt es die Konsumenten umfangreich über die Änderungen zu informieren und abzuholen. Wir sind davon überzeugt, dass uns dies mit unserer Informationskampagne 'Achtung Einsatz!' gelingen wird und freuen uns, dass es jetzt losgeht", so Monika Fiala und Simon Parth, Geschäftsführung "Recycling Pfand Österreich".

Die Pfandverordnung sieht für das erste Jahr eine Rücklaufquote von 80 Prozent vor, die bis 2027 dann eben auf 90 Prozent gesteigert wird - so erfüllt Österreich schon vor 2029 die EU-Vorgaben. "Der Countdown für das neue Pfandsystem läuft und wir sind bereit für den Start im Jänner 2025. Mit jeder zurückgebrachten Flasche und Dose können wir alle zum Gelingen des neuen Systems beitragen", erklärten Fiala und Parth.

Startklar für 2025

In den vergangenen eineinhalb Jahren hat Recycling Pfand Österreich ein umfangreiches Pfandsystem im Hintergrund aufgebaut. Inzwischen ist fast das gesamte Handelsnetz in Österreich mit Pfandautomaten ausgerüstet. Rund 5.600 registrierte Rücknahmestellen werden aktuell mit der Erstausstattung (Sammelsäcke) versorgt. Die Rücknahme der Pfandgebinde von Konsumenten und Auszahlung der Pfandbeträge an die Rücknehmer ist somit gesichert. Und auch in Sachen Logistik, Zählung und Sortierung sowie Pfandabrechnung ist man startklar: Die Sortieranlage "Ost" wird aktuell umgebaut und geht 2026 in Betrieb. Bis zur Fertigstellung gibt es eine Übergangssortierung in Niederösterreich

Alle wesentlichen Stakeholder - von der Getränkeindustrie, dem Handel über Interessensvertretungen und das Bundesministerium für Klimaschutz - arbeiten an der erfolgreichen Umsetzung des konsumentenfreundlichen und effizienten Einweg-Pfandsystems. Die Auslieferung der neuen, mit dem Pfandlogo gekennzeichneten Gebinde startet ab Jänner und wird sukzessive fortgesetzt. Somit wird voraussichtlich der Großteil der neuen Pfand-Verpackungen im Laufe des ersten Quartals 2025 umgestellt und in den Verkaufsregalen zu finden sein.

Informationskampagne "Achtung Einsatz!"

Mit 9. Jänner startet die österreichweite Informationskampagne "Achtung Einsatz!". Via TV-Spots, Online-Medien, Außenwerbung, Printinserate und Social Media soll breitenwirksam über das Pfandsystem informiert werden, um Konsumenten zur Rückgabe leerer Verpackungen zu motivieren. Ein erster Erfolg: Vor dem offiziellen Start ist die Akzeptanz enorm - 82 Prozent der Bevölkerung befürworten schon jetzt das Pfandsystem.

Die Botschaft "Achtung Einsatz!" bezieht sich zum einen auf den "Einsatz" von 25 Cent Pfand, zum anderen auf den Einsatz, den jeder einzelne für die Kreislaufwirtschaft leisten kann. Im Mittelpunkt der Kampagne stehen zwei Figuren: "Mit humorvollen, leicht verständlichen Botschaften und den sympathischen Protagonisten 'Pet' und 'Can' wird das Pfandsystem nicht nur einfach erklärt, sondern in den Alltag integriert", so Dieter Pivrnec, CCO der Werbeagentur GGK MullenLowe.

Was es künftig zu beachten gilt

  • Pfandpflicht für Getränke-Einwegverpackungen: Ab dem 1. Jänner 2025 unterliegt jede Kunststoffflasche und Metalldose zwischen 0,1 und 3 Litern der neuen Pfandverordnung.
  • Ausnahmen: Milchprodukte, Sirupe und medizinische Produkte sind von der Pfandpflicht ausgenommen.
  • Pfandbetrag: Auf pfandpflichtige Flaschen und Dosen entfallen 25 Cent Pfand. Das Pfand wird bei der Rückgabe erstattet. Der Beitrag muss auf der Rechnung separat angeführt werden und darf nicht in den Preis eingerechnet werden.
  • Pfandsymbol: Achten Sie auf das österreichische Pfandsymbol oberhalb des Strichcodes. Nur Getränkeverpackungen mit diesem Symbol sind mit Pfand versehen, werden an Rücknahmestellen akzeptiert und das Pfand wird für restentleerte Gebinde ausbezahlt.
  • Übergangsphase 2025: Bis Ende 2025 können noch Getränke ohne Pfandlogo abverkauft werden, wenn sie vor dem 31. März 2025 produziert worden sind. Getränke mit Pfandsymbol gehören in den Pfandautomaten; solche ohne Pfandsymbol entsorgen Sie bitte fachgerecht.
  • Richtige Rückgabe: Bitte Flaschen und Dosen unzerdrückt, leer und mit lesbarem Etikett zurückgeben. Das Pfandsymbol und der Strichcode müssen von Rückgabeautomaten sowie manuellen Rücknehmern einwandfrei gelesen werden können. Die Verpackung muss eindeutig dem österreichischen Pfandsystem zuordenbar sein.
  • Verschluss bei der Rückgabe: Leere Kunststoffflaschen können mit oder ohne Verschluss zurückgebracht werden. Das hat keinen Einfluss auf die Pfandauszahlung.
  • Rücknahmestellen: Die Rückgabe erfolgt an vielen Verkaufsstellen, wo die pfandpflichtigen Gebinde verkauft werden, also in Supermärkten, Bäckereien, Drogeriemärkten oder in manchen gastronomischen Betrieben. Die Rücknahme kann entweder über Automaten oder manuell erfolgen.
  • Anzahl der Rückgabe: Rücknahmeautomaten akzeptieren unbegrenzt viele Gebinde. Verkaufsstellen mit manueller Rücknahme müssen nur die üblichen Mengen, die pro Kunde verkauft werden, zurücknehmen.

Weitere Informationen unter http://www.recycling-pfand.at.  

Zur Vollversion des Artikels