Ex-Bawag-Chef bringt Betrugsklage in USA gegen Bank-Eigentümer und Ex-Manager ein.
Ex-Bawag-Chef Helmut Elsner kämpft um seine Rehabilitation. Und solange der Bawag-Skandal nicht restlos aufgeklärt ist, wird Helmut Elsner nicht ruhen. Um seine Unschuld zu beweisen, hat der Ex-Banker seit seiner Freilassung wegen Haftunfähigkeit viele neue Beweise zusammengetragen. Das Ergebnis: Eine Betrugsklage über 1,8 Milliarden Dollar, die diese Woche am Supreme Court des Staates New York eingebracht wurde. Die Klage hat 75 Seiten und 1.500 (!) Seiten Beilagen.
Prominente Namen. Geklagt werden laut Format neben Bawag-Eigentümer Cerberus zahlreiche Prominente. Allen voran: Ex-ÖGB-Chef und Sozialminister Rudolf Hundstorfer, Ex-Bawag-Chef und OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny, Ex-Bawag-Aufsichtsrat und ÖGB-Chef Erich Foglar, Ex-Bawag-Vorstand und ÖVAG-Boss Stephan Koren, der frühere Bawag-Treasurer Thomas Hackl sowie der Ex-Refco-Chef Phillip Bennett.
Elsners Vorwürfe: Die Beschuldigten sollen ein betrügerisches System zur Verschleierung der Flöttl-Verluste aufgebaut haben. Weiters sollen sie im in den USA geschlossenen Bawag-Vergleich Elsner durch Falschaussagen beschuldigt haben. Zudem hätten sie US-Behörden angelogen und durch gefälschte Beweise das Bawag-Urteil gegen Elsner mitverantwortet.
Hohe Strafe. Elsner ist überzeugt: Der Bawag droht durch die Falschaussagen in den USA eine saftige Strafe in Millionenhöhe. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.
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ÖSTERREICH: Frau Elsner, Sie und Ihr Mann behaupten, dass der Bawag infolge Ihrer Klage eine hohe Strafe drohen wird. Warum?
Ruth Elsner: Wir haben im Zuge unserer Recherchen die Dokumente vom Refco-Gerichtsakt bekommen und haben entdeckt, dass der Bawag-Vergleich mit den Refco-Gläubigern durch Falschaussagen zustande gekommen ist.
ÖSTERREICH: Was könnten die Folgen für die Bawag sein?
Elsner: Die Bawag hat sich den Vergleich von einer Milliarde erschwindelt. Dafür gibt es Strafen oder der ganze Vergleich kippt komplett.