Im Spital
Elsners Zustand hat sich verschlechtert
15.05.2012
Verschluss eines Bypasses - Elsner braucht womöglich eine weitere Herz-Operation.
Der Gesundheitszustand des ehemaligen BAWAG-Generaldirektors Helmut Elsner hat sich tatsächlich verschlechtert. Zu diesem eindeutigen Schluss kommt jedenfalls Kurt Huber, der Leiter der Medizinischen Abteilung für Kardiologie im Wilhelminenspital, bei dem Elsner seit längerem in Behandlung ist. Elsner droht demnach womöglich eine weitere Herz-Operation.
Die seit einigen Wochen zunehmenden Beschwerden des 77-jährigen Ex-Bankers führt Huber "auf eine Verschlechterung der Grundkrankheit im Sinne eines Verschluss eines Bypasses" zurück, wobei er auf die "koronare Herzkrankheit (Verengung der Herzkranzgefäße) mit Zustand nach aorto-koronarer Bypass-Operation 2007" des Patienten verweist.
Elsner hat zwar am vergangenen Samstag nach einem insgesamt 18-tägigen stationären Aufenthalt das Wilhelminenspital vorerst verlassen können. Zugleich wurde aber aufgrund eines insgesamt komplexen Krankheitsbildes - anfallsmäßig auftretendes Vorhofflimmern, chronische Niereninsuffizienz, atypische Pneumonie - eine Teststrecke mit konservativ-medikamentösem Vorgehen vereinbart, wie der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) am Dienstag auf ausdrücklichen Wunsch und mit Zustimmung Elsners bekanntgab.
Weitere Herz-OP nötig?
Laut Huber muss sich der ehemalige BAWAG-Generaldirektor jedenfalls wieder "einem mehrwöchigen Erholungsaufenthalt unter ärztlicher Kontrolle unterziehen". Danach hält Elsners behandelnder Arzt "engmaschige Kontrollen an unserer Spezialabteilung" für erforderlich. Allenfalls muss eine weitere Herz-OP durchgeführt werden. "Sollten die medikamentösen Maßnahmen nicht erfolgreich sein, steht dem Patienten ein neuerlicher Eingriff an den Herzkranzgefäßen bevor", hält der Kardiologe fest.
Die Folgen dieser Entwicklung für den laufenden BAWAG-Prozess, in dem Elsner trotz seiner bereits rechtskräftigen zehnjährigen Freiheitsstrafe an einigen ausgewählten Verhandlungstagen auf Basis einer Subsidiaranklage der BAWAG auf der Anklagebank Platz zu nehmen hätte, sind vorerst nicht absehbar. An sich sollte der Ex-BAWAG-Chef am 29. Mai als Beschuldigter vor dem Schöffensenat unter Vorsitz von Christian Böhm erscheinen. Folgt man der Einschätzung seines behandelnden Arztes, dürfte es dazu aber nicht kommen. "Körperliche und emotionelle Belastungen sind bis auf weiteres absolut zu vermeiden", stellt Huber unmissverständlich fest.