Das Ringen um die Führung des Energiekonzerns EnBW, dem mit 32,5 Prozent zweitgrößten EVN-Aktionär nach dem Land Niederösterreich, ist beendet und Vorstandschef Hans-Peter Villis gestürzt. Nach monatelangen Querelen mit der grün-roten Landesregierung von Baden-Württemberg wirft der Chef des drittgrößten deutschen Energieversorgers das Handtuch und verlängert seinen Vertrag nicht.
Der 53-jährige Manager, der auch im EVN-Aufsichtsrat sitzt, muss nach über vier Jahren an der Spitze die EnBW spätestens im Herbst 2012 verlassen. EnBW war durch den Atomausstieg zuletzt schwer angeschlagen; der langjährige Verfechter der Kernkraft war der grün-roten Landesregierung ein Dorn im Auge. Das Land und der Kommunalverband OEW halten jeweils 46,5 Prozent an dem Versorger.
Über seinen Entschluss habe er den Aufsichtsrat am Dienstag informiert, hieß es. Zur Begründung schrieb das Unternehmen, Villis könne aus seiner Sicht "nicht mehr vom ungeteilten Vertrauen des Aufsichtsrats ausgehen".