Der Energieversorger EnBW aus Baden-Württemberg ist bei der Oldenburger EWE eingestiegen und hat 26 Prozent der Aktien übernommen. Das Volumen der Transaktion betrage rund zwei Mrd. Euro, gaben die Spitzen beider Unternehmen in Oldenburg bekannt. Die Gespräche über gemeinsame Projekte würden umgehend aufgenommen, sagte der EWE-Vorstandsvorsitzende Werner Brinker. Das Bundeskartellamt hatte die Partnerschaft Anfang Juli unter Auflagen genehmigt.
"Wir ergänzen uns ideal", sagte Brinker. EWE habe Schwächen, die von EnBW ausgeglichen werden könnten und umgekehrt. Eines der gemeinsamen Ziele sei, die Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien zu konzentrieren und auszubauen. Zudem sollten gemeinschaftliche Geschäftsfelder in Polen und in der Türkei aufgebaut werden. EWE könne dem größeren Partner mit seinen Erfahrungen bei Erdgasspeichern helfen, sagte Brinker.
"Die Mitgift haben wir mitgebracht, jetzt wollen wir gemeinsame Geschäfte entwickeln", sagte der Vorstandsvorsitzende von EnBW, Hans-Peter Villis. Von EWE könne man von der Erfahrungen bei der Erdgasspeicherung profitieren und zudem auch auf Erfahrungen mit dem Offshore Test-Park "alpha ventus" zurückgreifen.
Nach Angaben des Vorsitzenden des EWE-Aufsichtsrates, Günther Boekhoff, sitzen nun drei Mitglieder von EnBW im Aufsichtsrat des Oldenburger Unternehmens. "Wir sind bereit Verantwortung an den Partner zu übertragen. Nach dem Ausstieg von E.ON als strategischem Partner 2004 habe man nach einem neuem Partner gesucht und ihn nun gefunden. "Ich habe die Meinung, die Chemie stimmt."
EWE beschäftigt mehr als 5.000 Mitarbeiter und setzte im vergangenen Jahr 5,3 Mrd. Euro um. EnBW ist der drittgrößte Energieversorger und hat mit mehr als 20.000 Mitarbeitern 2008 mehr als 16 Mrd. Euro Umsatz erzielt.