Energie-Übertragungsnetze künftig unabhängig

29.07.2009

Die EU-Energiekonzerne müssen in Zukunft Produktion und Übertragung stärker trennen, dürfen die Netze aber weiter behalten. Statt der Zerschlagung der Konzerne wird in Österreich wahrscheinlich das ITO-Modell (Independent Transmission Operator) eingeführt, sagte Johannes Mayer, Leiter der Volkswirtschaftsabteilung des Energie-Regulators E-Control zur APA. Dieses Modell enthält strenge Auflagen für die personelle und strukturelle Trennung zwischen Netztöchtern und ihren Konzernmüttern, erklärte E-Control-Chef Walter Boltz.

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So dürfen etwa Manager erst nach einer Übergangsfrist von drei bis vier Jahren Aufsichtsräte zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften wechseln und knapp die Hälfte des Aufsichtsrats muss aus unabhängigen Personen bestehen. Bei deren Bestellung darf der Regulator mitreden. Die Wirkung der Maßnahmen auf den Wettbewerb wird zudem zwei Jahre nach Inkrafttreten überprüft.

Betroffen von der Reform sind hierzulande die Strom-Übertragungsnetze von Verbund, Tiwag und VKW, sagte Mayer. Beim Gas seien es die Netze der OMV, der Baumgarten-Oberkappl GmbH (BOG) und der Trans-Austria Gasleitungs-GmbH (TAG). Es könnte aber sein, dass noch mehr Gasnetze betroffen sein werden, sagte Mayer.

Die Reform des EU-Energiemarkts ist im dritten Liberalisierungspaket verankert. Dieses sieht unter anderem auch vor, dass Verbraucher binnen drei Wochen von einem Stromanbieter zum anderen wechseln können und die Kunden transparentere Informationen über Preise und Tarife im Strom- und Gasbereich erhalten.

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