Angestrebte Reserve am 1. November erreicht
Österreichs Gasspeicher zu 80 Prozent gefüllt
04.10.2022
Die von Österreich angestrebte strategische Reserve von 20 TWh soll bis zum 1. November eingelagert sein.
Die Gasspeicher in Österreich sind nach Angaben des Klimaministeriums nun zu 80,37 Prozent gefüllt. Damit wurde das angestrebte Ziel einen Monat früher erreicht als ursprünglich versprochen. Und da weiter mehr Gas aus Russland ins Land komme als aktuell verbraucht werde, gehe die Einspeicherung weiter, teilte das Ministerium am Montag mit. Die von Österreich angestrebte strategische Reserve von 20 TWh soll bis zum 1. November eingelagert sein.
Am 2. Oktober waren in allen Speichern in Österreich zusammen 76,79 Terrawattstunden (TWh) Gas eingelagert. Österreich hat im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung sehr große Gasspeicher. Wenn sie zur Gänze befüllt sind, entspricht das ungefähr einem Jahresbedarf. Allerdings ist nur ein Teil des in Österreich eingelagerten Gases für den österreichischen Markt reserviert. Dazu gehören laut ORF bisher 7 TWh für die strategische Reserve, Österreich hat aber laut Ministerium bereit so viel Gas beschafft, dass die Einlagerung von 20 TWh bis zum 1. November gesichert ist, teilte das Ministerium mit. Auch der Speicher der OMV sei inzwischen zu 97 Prozent befüllt.
Nehammer: Österreich lässt sich nicht von Russland erpressen
"Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um unsere großen Speicher zu füllen und diese Versorgungssicherheit zu schaffen. Heute können wir sagen: Wir sind gut vorbereitet, unsere Speicher sind zu 80 Prozent voll und füllen sich weiter", wird Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in der Mitteilung zitiert. Österreich werde sich weiter nicht von Russland erpressen lassen sondern "unsere Abhängigkeit reduzieren und damit unsere Unabhängigkeit zurückgewinnen".
Auch Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) verweist darauf, dass Österreich seine Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen reduzieren müsse. Auch wenn Österreich nun einen guten Sicherheitspolster für den Winter habe, "bleibt die Lage weiterhin angespannt", da Russland "kein verlässliches Gegenüber" sei und Präsident Wladimir Putin bewusst Unsicherheit schüre und die Preise treibe.
Auch die Turbulenzen um Gaslieferungen über Österreich nach Italien, die am Wochenende bekannt wurden, haben die Versorgungslage in Österreich nicht verschlechtert.