Der deutsche Energieriese, der mit rund einem Drittel an der Kärntner Kelag beteiligt ist, hat wegen der Wirtschaftskrise und Verzögerungen bei Kraftwerksprojekten seine Gewinnerwartungen für die kommenden Jahre heruntergeschraubt. Beim betrieblichen Ergebnis wird nun mit einer jährlichen Steigerung "am unteren Ende" der Bandbreite von 5-10 % gerechnet.
Das nachhaltige Nettoergebnis solle um durchschnittlich etwa fünf Prozent steigen - bisher waren zehn Prozent erwartet worden. Ab 2013 rechnen die Energiekonzerne mit zusätzlichen Kosten für den Kauf von CO2-Verschmutzungsrechten, die dann versteigert werden. Trotzdem erwartet RWE auch für 2013 ein Ergebnis über dem Niveau von 2009.
Vorjahr wurde gut gemeistert
Durch das vergangene Jahr war RWE ohne größere Schrammen gekommen. Der Umsatz ging wegen sinkender Energienachfrage der Kunden leicht auf 47,7 (2008: 48,95) Mrd. Euro zurück, das betriebliche Ergebnis legte dank eines Sparprogramms dagegen auf 7,09 (6,8) Mrd. Euro zu. Die Dividende wird aber auf 3,5 (4,5) Euro pro Anteilsschein gekürzt.
Der Essener Konzern übertraf beim Gewinn leicht die Erwartungen von Analysten. Experten hatten mit Erlösen von 49,295 Mrd. Euro und einem Betriebsergebnis von 7,006 Mrd. Euro gerechnet. Die Dividende hatten sie bei 3,53 Euro erwartet.
Konkurrent E.ON will am 10. März über die Entwicklung im vergangenen Jahr berichten. Deutschlands viertgrößter Versorger Energie Baden-Württemberg (EnBW) hatte 2009 vor allem wegen deutlich geringerer Stromnachfrage der Industriekunden einen Umsatzrückgang von 4,5 % verzeichnet.
Am Mittwoch wurde bekannt, dass Ex-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel in den RWE-Aufsichtsrat einziehen wird. Er soll in der nächsten Hauptversammlung am 22. April zur Wahl vorgeschlagen werden.