Der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia geht möglicherweise schon bald der Sprit aus. Der Energiekonzern Eni werde Alitalia ab Samstag keinen Treibstoff mehr liefern, wenn es nicht gelinge, bis dahin das Überleben des Unternehmens zu sichern, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.
Schon jetzt schulde Alitalia Eni 30 Millionen Euro für Treibstoff, und die Verbindlichkeiten stiegen von Tag zu Tag an. Stellungnahmen der Unternehmen zu den Reuters-Informationen lagen zunächst nicht vor.
Alitalia steckt derzeit in ernsthaften Schwierigkeiten, ohne Kapitalerhöhung droht der Fluggesellschaft Regierungskreisen zufolge binnen weniger Wochen die Zahlungsunfähigkeit. Eine Abstimmung der Aktionäre über eine Kapitalerhöhung im Volumen von mindestens 100 Mio. Euro ist für Montag angesetzt. Alitalia benötigt nach Einschätzung von Branchenexperten etwa 500 Millionen Euro, um den Betrieb aufrecht zu erhalten und eine Restrukturierung zu finanzieren. Die Airline hat seit ihrer Privatisierung im Jahr 2009 mehr als eine Milliarde Euro an Verlusten angehäuft und eine weitere Milliarde Schulden.
Regierung und Aktionäre setzen auf eine Rettung durch Air France-KLM. Die französisch-niederländische Gesellschaft hält bereits 25 Prozent an Alitalia und könnte ihren Anteil aufstocken - oder die Italiener ganz übernehmen. Über die Konditionen gibt es aber Unstimmigkeiten.