Der italienische Energiekonzern Eni will einem Zeitungsbericht zufolge seine 50-Prozent-Beteiligung an der Gasversorgung Süddeutschland (GVS) und der Schwestergesellschaft Terranets BW verkaufen.
Die anderen 50 Prozent hält der Karlsruher Versorger EnBW, der offenbar ein Vorkaufsrecht besitze, berichtete die "Stuttgarter Zeitung" (Mittwochausgabe) ohne Quellenangabe. Die Energie Baden-Württemberg hält auch fast ein Drittel am niederösterreichischen Energieversorger EVN.
Ursprünglich wollte sich auch EnBW von seinem Anteil an dem Gasnetz trennen, stieß damit aber auf Widerstand seiner Großaktionäre. "Ich denke nicht, dass die EnBW ihre Strom- und Gasnetze in der derzeitigen Situation verkaufen wird", hatte Heinz Seiffert, Vorsitzender des kommunalen Zweckverbands OEW, der knapp 47 Prozent des Kapitals kontrolliert, Anfang August der Nachrichtenagentur Reuters gesagt.
Mitte 2012 hatten EnBW und Eni den Verkauf des gemeinsamen Gasnetzes mit mehr als 1.900 Kilometern Länge in Angriff genommen und mit Banken über einen Verkaufsauftrag für Terranets BW gesprochen, wie Reuters aus Finanzkreisen erfuhr. Als Wert wurden in den Kreisen 300 bis 500 Mio. Euro veranschlagt.
Die "Stuttgarter Zeitung" berichtete nun, der durch die Energiewende unter Druck geratene Karlsruher Versorger wolle die Anteile ungern allein erwerben. Vielmehr bevorzuge EnBW ein Vorgehen in einem Konsortium mit seinen beiden Großaktionären, dem Land Baden-Württemberg und OEW.