Entscheidung im Machtkampf zwischen Porsche und VW

22.07.2009

Der Machtkampf zwischen Volkswagen und Porsche ist entschieden: Der hoch verschuldete Sportwagenhersteller wird zehnte Marke von VW. Damit schmieden die Konzerne zusammen einen neuen Autogiganten, an dem sich das Emirat Katar beteiligen soll. Der langjährige Porsche-Chef Wendelin Wiedeking verlässt den Autobauer. Der bisherige Produktionsvorstand Michael Macht tritt seine Nachfolge an.

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Neben Wiedeking geht auch Finanzvorstand Holger Härter. Die beiden Manager verlassen das Unternehmen mit sofortiger Wirkung und legen auch ihre Aufsichtsratsmandate bei VW und Audi nieder. Wiedeking soll eine Abfindung von 50 Millionen Euro erhalten, von der die Hälfte in eine soziale Stiftung geht. Sein Vertrag hatte eine Laufzeit bis 2012. Härter erhält 12,5 Millionen Euro.

Nach dem Aus für Wiedeking gilt es als sicher, dass VW den Sportwagenbauer schrittweise übernimmt und Porsche als zehnte Marke in den VW-Konzern eingegliedert wird. Porsche hat sich mit der Übernahme von knapp 51 Prozent von VW verhoben und gut zehn Milliarden Euro Schulden angehäuft.

Der Aufsichtsrat beauftragte den Vorstand, die Verhandlungen mit Katar zum Abschluss zu bringen. Ziel sei es, die Voraussetzungen für die Bildung eines integrierten Automobilkonzerns aus der Porsche SE und der Volkswagen AG zu schaffen, erklärte der Aufsichtsrat nach dem einstimmigen Beschluss.

Der niedersächsische Ministerpräsident Wulff rechnet damit, dass das Emirat Katar in Zukunft 17 Prozent an Volkswagen halten wird. Katar wolle die Aktienoptionen, die Porsche an VW hält, erwerben. Wulff sprach von einem guten Signal für den Industriestandort Deutschland.

Den Mitarbeitern sicherte Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche zu, dass sie sich um ihre Arbeitsplätze keine Sorgen zu machen bräuchten. Laut Wulff wird der neue Autogigant sogar neue Jobs schaffen.

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