Eine Darmkrebsstudie mit dem Merck-Präparat Erbitux ist fehlgeschlagen. Das Mittel hat in einer Phase-III-Studie in den USA in Kombination mit einer Chemotherapie bei Darmkrebs im Frühstadium den Patienten keine Vorteile gebracht, teilte das National Cancer Institut (NCI) der USA auf seiner Webseite mit.
Bristol-Myers Squibb und Eli Lilly halten in den USA und Kanada die Rechte an dem Medikament und legen dort auch eigene klinische Studien auf. Erbitux ist das wichtigstes Krebsmedikament von Merck.
Wie das NCI mitteilte gab es einige Anzeichen dafür, dass die Kombination von Erbitux mit der Standardchemotherapie Folfox vor allem für Patienten über 70 Jahre schädlich sein kann. Die Studie wurde vom NCI unterstützt. Detaillierte Ergebnisse sollen auf einem späteren Medizinkongress veröffentlicht werden.
Nach Einschätzung des Bankhauses Morgan Stanley ist die Nachricht ein weiterer Rückschlag für Erbitux. Bereits im September hat sich das wissenschaftliche Komitee der EMEA gegen eine Zulassung von Erbitux zur Erstbehandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) ausgesprochen. Merck hat zwar eine Überprüfung des Votums beantragt, die Zulassung dürfte sich aber zumindest deutlich verzögern - falls sie überhaupt noch erteilt wird.