Hohe Verkäufe
Erholung am US-Automarkt geht weiter
04.05.2010
Mercedes, BMW, Audi, Toyota sowie die US-Branchenführer GM, Ford und Chrysler verkauften deutlich mehr Autos als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Sie profitierten dabei aber auch von den schwachen Vergleichswerten aus dem April 2009. Im Vergleich zum März 2010 gehen Analysten branchenweit jedoch von einem leichten Absatzrückgang in den USA aus, da einige Hersteller den Kunden weniger Rabatte zahlten als in den vergangenen Monaten.
Audi mit zweitbestem Monatsergebnis seiner Geschichte
Unter den deutschen Autobauern profitierte die Volkswagen-Tochter Audi mit einem Absatzplus von 33 % auf 9.319 Fahrzeuge am meisten vom Aufwärtstrend. Dank der hohen Nachfrage nach dem Geländewagen Q5 und nach dem A5 Cabriolet verbuchten die Ingoldstädter ihr zweitbestes Monatsergebnis in den USA.
Mercedes-Benz steigerte seinen Absatz vor allem dank steigender Verkaufszahlen der neue E-Klasse und der M-Klasse um gut 25 % auf 18.228 Fahrzeuge. Der Münchner Konkurrent BMW verkaufte 21.111 Fahrzeuge, 9 % mehr als im Jahr zuvor. Beim Sportwagenbauer Porsche ging der Absatz dagegen um 6 % auf 1.853 Autos zurück.
Der US-Hersteller Ford und sein Konkurrent Chrysler, der mittlerweile vom italienischen Fiat-Konzern kontrolliert wird, verkauften jeweils ein Viertel mehr Autos. Deutlich schwächer schnitt der einst weltgrößte Autobauer GM ab. Die Opel-Mutter setzte im April 183.997 Fahrzeuge ab und damit nur gut 6 % mehr als vor Jahresfrist.
Experten wiesen jedoch darauf hin, dass die Absatzzahlen durch unterschiedliche Kaufanreize verzerrt wurden. Laut den Analysten von Edmunds.com fuhren Hersteller wie GM, Ford und Hyundai ihre Rabatte im April zurück, während Weltmarktführer Toyota nach seiner beispiellosen Rückrufaktion weiterhin mit hohen Anreizen und günstigen Finanzierungen um das Vertrauen der Kunden wirbt.
Experten zufolge ergibt sich auf Basis der April-Zahlen hochgerechnet ein Jahresabsatz in den USA von 11,4 Mio. Fahrzeugen. Das wären 400.000 weniger als die Vergleichszahl im März, aber deutlich mehr als die Hochrechnung von 9,3 Mio. im April 2009. Im vergangenen Jahr wurden in den USA tatsächlich 10,4 Mio. Fahrzeuge verkauft - so wenige wie seit den Achtzigerjahren nicht mehr.
Für deutsche Hersteller ist der US-Markt aber nach wie vor von großer Bedeutung. Sie kämpfen nach dem Ende der Abwrackprämie mit rückläufigen Verkaufszahlen in Deutschland und sind 2010 somit wieder verstärkt von den Auslandsmärkten abhängig. Die größten Wachstumsraten erwarten sie allerdings nicht in den USA, sondern in Asien und Südamerika.