Erste: 0,8 Mrd. mehr Kapital durch Wertpapier-Aufwertungen
26.02.2010
Die Erste Group hat 2009 aus Aufwertungen ihres Wertpapierportfolios rund 0,8 Mrd. Euro wieder dem Eigenkapital zuschreiben können. Insgesamt erhöhte die Bank ihre Eigenkapital um 5 Mrd. Euro auf 16,1 Mrd. Euro. Weitere 1,0 Mrd. Euro kamen aus dem Jahresüberschuss, 1,8 Mrd. aus dem PS-Kapital, 1,7 Mrd. aus neuen Aktien und 0,3 Mrd. aus sonstigen Maßnahmen. Dem stand ein Abgang von 0,3 Mrd. durch die Dividende und von 0,2 Mrd. durch Währungsdifferenzen gegenüber.
Der Marktwert der strukturierten Finanzprodukte (ABS/CDO) der Gruppe
einschließlich der Sparkassen verringerte sich zum Jahresende auf 1,9 (nach
2,0) Mrd. Euro. Im Fair Value-Bestand kam es zu einer Aufwertung um 56,5
Mio. Euro, im Available for Sale (AfS)-Bestand zu Abwertungen und
Verkaufsverlusten von 75,3 Mio. Euro.
Daraus resultierte ein negativer
ergebniswirksamer Gesamteffekt nach Steuern und Minderheiten von 13,1 Mio.
(2008: -126,7 Mio.) Euro. Im AfS-Bestand führte die Mark-to-Market-
Bewertung zu einem gegen das Eigenkapital verrechneten Zugang um 281,8 Mio.
(2008: Rückgang um 548,6 Mio.) Euro.
Im Segment Erste Bank Oesterreich, in der das heimische Retail-und Kommerzgeschäft sowie die Tochtergesellschaften - allen voran die Sparkassen, an denen Mehrheitsbeteiligungen gehalten werden - und die s Bausparkasse zusammengefasst sind, wurde 2009 ein Betriebsergebnis von 328,3 Mio. Euro erwirtschaftet. Das ist ein Anstieg um 16,8 Prozent. Die Risikovorsorgen wurden um 50 Prozent auf nunmehr 151,4 Mio. Euro erhöht. Der Jahresüberschuss (nach Steuern und Minderheiten) stieg auf 129,1 (81,5) Mio. Euro.
Im Haftungsverbund - der Konsolidierungskreise wurde um die Sparkasse Kufstein erweitert, die Weinviertler Sparkasse dagegen der Erste Bank Oesterreich zugeordnet - führte die Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfeldes zu einem Anstieg der Risikovorsorgen auf 331,3 (307,2) Mio. Euro. Der Jahresverlust verringerte sich auf -3,7 (-26,1) Mio. Euro.
In Zentral- und Osteuropa ist die Erste mit Töchtern in Tschechien, der Slowakei, in Ungarn, Rumänien, Kroatien, Serbien und der Ukraine vertreten. Die Ceska Sporitelna konnte das Betriebsergebnis um 8,4 % auf 855,3 Mio. Euro verbessern. Aufgrund des Abschwunges mussten die Risikovorsorgen deutlich auf 156,2 (131,9) aufgestockt werden. Unterm Strich verblieb ein Jahresüberschuss von 347,4 Mio. Euro (-0,7 %).
Die Banca Comerciale Româna (BCR) erreichte ein um 33 % höheres Betriebsergebnis von 644,9 (555,6) Mio. Euro auf. Die Risikovorsorgen mussten kräftig um 403,4 Mio. auf 532,4 Mio. Euro erhöht werden. Der Jahresüberschuss gab deutlich auf 73,5 (240,1) Mio. Euro nach.
Die Risikovorsorgen der Slovenská sporitelna lagen mit 156,5 Mio. Euro um 69,5 Mio. über dem Vorjahreswert. Der Jahresüberschuss brach auf 27,6 (82,7) Mio. Euro ein. In Ungarn verbesserte sich das Betriebsergebnis der Erste Bank Hungary um 36 % auf 255,7 Mio. Euro. Die Risikovorsorgen stiegen auf 170,8 (73,5) Mio. Euro. Der Jahresüberschuss verschlechterte sich auf 57,9 (109,5) Mio. Euro.
Das operative Ergebnis der Erste Bank Croatia - inklusive der montenegrinischen Erste Bank Podgorica und der Erste Factoring Croatia - stieg um 6,1 % auf 176,2 (166,0) Mio. Euro. Hier mussten die Risikovorsorgen um 46,4 Mio. auf 74,5 Mio. Euro erhöht werden. Der Jahresüberschuss verringerte sich von 71,8 auf 51,3 Mio. Euro.
Das Betriebsergebnis der Erste Bank Serbia stieg auf 11,0 (10,7) Mio. Euro. Die Risikokosten lagen mit 7,0 Mio. Euro um 0,4 Mio. über dem Vorjahreswert. Der Jahresüberschuss blieb mit 1,4 Mio. um 3,3 Mio. unter dem Vorjahr.
Die Erste Bank Ukraine verringerte den operativen Verlust auf -0,3 (-11,1) Mio. Euro, was hauptsächlich durch deutliche geringere Betriebsaufwendungen von 36,1 (56,2) erreicht wurde. Der Jahresverlust lag dennoch -83,7 Mio. um 55,0 Mio. Euro unter dem Wert des Vorjahres von -28,7 Mio. Euro.
Im Group Corporate & Investment Banking (GCIB) - es beinhaltet das Großkundengeschäft, das Immobiliengeschäft mit Großkunden, Equity Capital Markets sowie das Internationale Geschäft (ohne Treasury-Aktivitäten), sowie die Leasingtochter Immorent - stieg das Betriebsergebnis von 460,5 auf 556,0 Mio. Euro, ein Plus von 21 %. Die Risikovorsorgen wurden auf 267,9 (186,0) aufgestockt. Der Jahresüberschuss verminderte sich von 169,8 auf 166,4 Mio. Euro.
Das Segment Group Markets - es umfasst neben den Treasury-Aktivitäten der Erste Group auch die Ergebnisse der Erste Asset Management (vormals Sparinvest KAG) - konnte das operative Ergebnis von 221,2 Mio. auf 484,0 Mio mehr als verdoppeln. Ausschlaggebender Faktor dafür war die sehr positive Entwicklung im Handelsergebnis. Der Jahresüberschuss wurde mit 367,8 Mio. Euro ebenfalls mehr als verdoppelt. Dieser Bereich erreichte mit einer Eigenkapitalverzinsung von fast 107 % die höchste Rendite.