Bank-Chef Treichl glaubt, dass die Bank bis dahin stark genug ist.
Erste-Group-Vorstandschef Andreas Treichl überlegt, das wegen der Finanzkrise im Vorjahr erhaltene staatliche Partizipationskapital (PS-Kapital) von 1,2 Mrd. Euro bereits 2011 vollständig zurückzuzahlen. Bisher war nur davon die Rede davon gewesen, dass die Bank "vor 2014" tilgen wolle, und das wohl in Tranchen.
"Stark genug"
Sobald im Spätherbst klar ist, welche neuen Kapitalvorschriften auf die Banken zukommen und damit auch der zukünftige Kapitalbedarf der Erste Group, will Treichl mit dem Finanzministerium in Verhandlungen über die Rückzahlung der Staatshilfe treten. Er sei überzeugt, dass die Gruppe stark genug sei, auch im neuen Kapital-Reglement ("Basel III") ohne das PS-Kapital der Republik auszukommen. Eine Aktienkapitalerhöhung aus dem Titel Basel III schloss er heute aus.
"Alles auf einmal"
Auf Fragen, ob das Staatsgeld nächstes Jahr auf einmal oder in Tranchen rückgeführt werden soll, sagte der Erste-Chef in der Halbjahrespressekonferenz: "Wenn es so aussieht, dass wir es 2011 im Ganzen zurück zahlen können, werden wir es im Ganzen in 2011 zurückzahlen."
Nach den früheren schärferen Plänen für "Basel III" & Co hätte etwa die Neubewertung der Banken-Minderheitsanteile 2,5 Mrd. Euro Eigenkapital gekostet. Nach der sich abzeichnenden Entschärfung des Streits um die Anrechnung von Minderheitenkapital wäre es jetzt eine Milliarde weniger. "Immer noch zu viel", sagte Treichl. Er ortet in Europa aber etliche Verbündete, hier Ausnahmen für Verbünde wie die Sparkassengruppe zu finden.