Etihad will mit einem 49-prozentigen Anteil bei der notleidenden Alitalia einsteigen. Dafür werde die arabische Fluglinie 350 Mio. Euro auf den Tisch zu legen, berichtete die Tageszeitung "La Repubblica" am Freitag. Der arabische Air-Berlin-Großaktionär bestätigte Gespräche mit der italienischen Fluggesellschaft.
Am Montag soll das Abkommen für den Beginn exklusiver Verhandlungen zwischen den beiden Airlines beginnen. Auch im Fall eines Einstiegs der arabischen Fluggesellschaft will Alitalias Geschäftsführer Gabriele Del Torchio weiterhin auf Rationalisierung setzen. Laut seinem Plan sollen bis zu 2.000 Jobs abgebaut werden.
Elf Flugzeuge für mittellange Flüge sollen ersetzt werden. Ab 2015 will Alitalia verstärkt auf rentablere interkontinentale Flüge setzen, bei denen die Konkurrenz durch Lowcost-Airlines geringer ist. Laut dem Plan will Alitalia vor allem Flüge in Richtung Nord- und Südamerika anbieten. Auch in Flüge in Richtung Afrika will die italienische Airline verstärkt investieren.
Alitalia ist in einer prekären finanziellen Lage: Nach jahrelanger Misswirtschaft und immer neuen Finanzspritzen sitzt die einst stolze Gesellschaft auf einem Schuldenberg von mehr als 800 Mio. Euro und fliegt täglich Verluste von rund 700.000 Euro ein. Erst Anfang vergangener Woche konnte mit Mühe und Not eine Kapitalerhöhung organisiert werden, die 300 Mio. Euro in die leeren Kassen spült.