Die EU hat im vierten Quartal 2011 den ersten Leistungsbilanzüberschuss seit mehr als neun Jahren verzeichnet. Wie aus jüngsten veröffentlichten Daten von Eurostat hervorgeht, gab es in der EU-27 ein Plus von 13,1 Mrd. Euro. Das letzte Mal hatte es laut Eurostat einen Überschuss im dritten Quartal 2002 gegeben.
Im Ländervergleich der EU-27 verzeichneten zwölf Mitgliedstaaten Leistungsbilanzüberschüsse und 14 Defizite. Malta blieb unverändert. Die höchsten Überschüsse wurden in Deutschland (+47,7 Mrd. Euro) und den Niederlanden (+18,2) registriert, Österreich folgt mit einem Plus von 2,1 Mrd. an fünfter Stelle. Die größten Defizite gab es in Frankreich (-10,7 Mrd.) und Großbritannien (-8,3). In den letzten drei Monaten 2011 fiel das Defizit beim Saldo des Warenhandels (-17,0 Mrd. Euro gegenüber -31,2 Mrd.) im Vergleich zum vierten Quartal 2010. Der Überschuss stieg bei der Dienstleistungsbilanz (+32,3 Mrd. gegenüber +25,9 Mrd.) und der Einkommensbilanz (+17,8 Mrd. gegenüber +11,2 Mrd.).