Euro-Staaten wollen Einigung zu Griechenland

23.03.2010

Mögliche Wende im Griechenland-Streit: Die Staats- und Regierungschefs der Eurozone wollen sich noch vor dem EU-Gipfel auf einen Notfallplan für das hoch verschuldete Land einigen. Es zeichne sich dabei ein Konsens für Milliarden-Hilfen des Internationalen Währungsfonds (IWF) ab, um im Ernstfall einen Staatsbankrott des Partners zu verhindern, hieß es am Dienstag aus deutschen Regierungskreisen.

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Der spanische Regierungschef Zapatero und Frankreichs Präsident Sarkozy forderten in Paris eine Spitzenbegegnung der Euro-Länder vor dem Gipfel, der am Donnerstag in Brüssel beginnen wird. "Europa und die Eurogruppe müssen Griechenland dabei unterstützen voranzukommen", sagte Zapatero.

Bisher sind die Euro-Länder in der Frage milliardenschwerer Finanzspritzen für Griechenland uneins. Während Frankreich darauf dringt, Athen im Ernstfall zu helfen, bremst die deutsche Kanzlerin Merkel seit Wochen. Deutschland will eine Verschärfung der EU-Regeln durchsetzen und dazu auch die EU-Verträge ändern.

Zur Rolle des IWF hieß es in Berlin, es gebe "erste Signale" aus verschiedenen Hauptstädten, dass diese finanzielle Mithilfe konsensfähig sei. Dies entspreche auch der Position der deutschen Bundesregierung. Frankreich lehnt bisher ein Eingreifen des IWF ab.

Der Chef der Eurogruppe, Luxemburgs Premier Juncker, schließt eine Beteiligung des IWF nicht mehr aus. EU-Kommissionspräsident Barroso dringt darauf, dass es ein Hilfssystem für das mit 300 Milliarden Euro verschuldete Mittelmeerland geben muss.

"Es ist möglich, dass es ein Treffen der Mitglieder der Euro-Gruppe noch vor dem Start des Gipfels gibt", sagte ein Sprecher des ständigen EU-Ratsvorsitzenden Van Rompuy. Griechenland versicherte unterdessen, seine Finanzkrise alleine zu meistern. "Wir haben von niemandem Geld verlangt", so Finanzminister Papakonstantinou.

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