KTM-Krise

Pierer Industrie AG hat Restrukturierungsverfahren eingeleitet

25.11.2024

Die Pierer Industrie AG des heimischen Industriellen Stefan Pierer hat heute ein europäisches Restrukturierungsverfahren nach der Restrukturierungsordnung (ReO) eingeleitet.

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© APA/FOTOKERSCHI.AT/WERNER KERSCHBAUMMAYR
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Die Industrie-Gruppe sei "nicht überschuldet", "selbst unter Nichtberücksichtigung ihrer mittelbaren Beteiligung" am Motorradhersteller KTM, hieß es am Montag in einer Aussendung.

Das Restrukturierungsverfahren sei "notwendig", um Finanzierungen in Höhe von 250 Mio. Euro "in voller Höhe zurückführen zu können". Im Rahmen des Verfahrens soll es somit zu keiner Kürzung von Zinszahlungen oder Tilgungen kommen. "Gegenstand ist lediglich eine Streckung von Fälligkeiten", betonte die Industrieholding mit Sitz in Wels.

Die Pierer Industrie AG hält nach eigenen Angaben 50,1 Prozent an der Pierer Bajaj AG, die wiederum 74,94 Prozent an der KTM-Mutter Pierer Mobility AG hält. Die Industriegruppe verfügt außerdem über 80 Prozent am Auto-Komponentenhersteller Pankl AG und über 100 Prozent am österreichischen Elektronikentwickler abatec. Die KTM AG führt derzeit Gespräche mit der Kernaktionärin Pierer Bajaj als auch mit bestehenden Finanzgläubigern für eine Überbrückungsfinanzierung in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages, teilte der Mutterkonzern Pierer Mobility Mitte November mit.

"Vorzeitige Fälligstellung" könnte drohen

Die Pierer Industrie AG geht davon aus, dass bei Umsetzung der bei KTM in Erwägung gezogenen Maßnahmen "eine vorzeitige Fälligstellung" von folgenden Finanzierungen droht: Einer 100 Mio. Euro Anleihe (Laufzeit: 2020-2028), Schuldscheindarlehen in Höhe von 132,5 Mio. Euro (Laufzeiten: 2020-2025 und 2020-2026) und einer privat platzierten Anleihe in Höhe von 15 Mio. Euro. "Die vorzeitige Fälligstellung dieser Finanzierungen würde zur Zahlungsunfähigkeit der Pierer Industrie AG führen", so die Industrieholding.

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