Europas Leitbörsen nach Fed-Aussagen im Sinkflug
20.06.2013Das herannahende Ende der ultraexpansiven Geldpolitik der US-Notenbank Fed und eine sich eintrübende Stimmung in der chinesischen Industrie haben am Donnerstag die europäischen Leitbörsen tiefrot schließen lassen. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 sackte 3,63 Prozent auf 2.586,45 Punkte ab.
US-Notenbankpräsident Ben Bernanke hat am Mittwochabend das baldige Ende des ultraexpansiven Anleihenkaufprogramms angedeutet, über das an den Märkten seit Wochen spekuliert wird. Sollte die wirtschaftliche Lage den Erwartungen entsprechen, könnte die Fed bis Ende 2013 das Programm zurückfahren und bis Mitte 2014 komplett stoppen, kündigte Bernanke an.
Daneben fand die Fülle an Konjunkturdaten, die heute veröffentlicht wurden, kaum Beachtung. Einige Experten verwiesen auf die schwache HSBC-Umfrage unter chinesischen Einkaufsmanager der Industrie als zusätzlichen Belastungsfaktor.
Unter den Einzelwerten blieb die Nachrichtenlage dünn. Bankwerte zeigten durch die Bernanke-Aussagen besonders belastet. BNP Paribas fielen um 4,28 Prozent. Societe Generale rutschten um 4,39 Prozent ab und Intesa Sanpaolo knickten um 4,60 Prozent ein.
Noch hinter dem Banksektor rangierten im Euro-Stoxx-50 die Autobauer. Volkswagen gaben um 4,13 Prozent nach. Die Wolfsburger erzielen ein Drittel ihres Umsatzes in China. Daimler reduzierten sich um 4,58 Prozent und BMW sanken um 4,83 Prozent.