Die Preisdaten und Zoll-Hoffnungen stützen etwas.
Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Dienstag mehrheitlich etwas erholt. Erzeugerpreisdaten aus den USA sowie die Hoffnung auf eine graduelle Einführung von US-Zöllen durch die neue Regierung unter Trump stützten. Noch deutlichere Gewinne schmolzen im späteren Verlauf jedoch wieder ab.
Der Euro-Stoxx-50 stieg um 0,53 Prozent auf 4.980,47 Punkte. In Frankfurt gewann der DAX um 0,69 Prozent auf 20.271,33 Zähler. Der britische FTSE-100 verlor hingegen 0,28 Prozent auf 8.201,54 Zähler.
Die Erzeugerpreise in den USA legten im Dezember im Jahresvergleich um 3,3 Prozent zu und damit etwas geringer als von Analysten erwartet. Dies dürfte die Inflationssorgen in der weltgrößten Volkswirtschaft etwas lindern, die Erzeugerpreise gelten als Frühindikator für die Entwicklung der Verbraucherpreise.
Zuvor hatte bereits ein Bericht zu einer möglicherweise nicht ganz so aggressiven US-Zollpolitik für Erleichterung gesorgt. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus informierten Kreisen berichtete, diskutieren Mitglieder des künftigen Wirtschaftsteams des designierten Präsidenten Donald Trump derzeit über jeweils kleinere Erhöhungen der Zölle von Monat zu Monat, um Verhandlungspositionen zu stärken und einen Anstieg der Inflation zu verhindern.
Nach dem unruhigen Jahresauftakt gibt es damit durchaus Hoffnungen. "Das Aktienjahr 2025 hat an vielen Börsen zwar mit einem Rücksetzer begonnen, dennoch sehe ich mit Blick auf die Zukunft Potenzial für die Anlageklasse", betonte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. "Europa und China dürften auf die schwächelnde Konjunktur mit erheblichen staatlichen Investitionen und Transfers reagieren."
Zuwächse verbuchten Autowerte. Pirelli zogen um 2,2 Prozent an. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte den Wert von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft. George Galliers ist für den Reifenhersteller ebenso wie den Wettbewerber Michelin positiv gestimmt.
Schlechter Sektor waren die Pharmawerte. Umsatzzahlen bei den Diabetes- und Abnehmmitteln des US-Konzerns Eli Lilly enttäuschten. Dies belastete auch Aktien europäischer Mitbewerber. Novo Nordisk büßten 3,4 Prozent ein.
Abgaben gab es auch bei einigen Ölwerten. Aktien des Ölkonzerns BP büßten 2,5 Prozent ein. Analysten monierten den Zwischenbericht zum Schlussquartal 2024.
Vergleichsweise schwach waren auch die Einzelhandelstitel. Unter Druck standen hier JD Sports Fashion. Der britische Sportartikelhändler hatte den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Letztlich büßte der Wert 6,4 Prozent ein.
Besser sah es beim Süßwarenhersteller Lindt aus. Das organische Wachstum hatte nach Ansicht der Analysten von Baader über den Erwartungen gelegen. Die Aktie legte um 3,3 Prozent zu.