Der bulgarische Energieregulator nimmt ausländische Energiekonzerne, darunter die niederösterreichische EVN, weiter wegen hoher Stromrechnungen unter die Lupe. Am Montag gab die Behörde bekannt, mit Kontrollen an den Niederlassungen der tschechischen Firmen CEZ und Energo-Pro sowie der EVN begonnen zu haben.
Grund für die Kontrollen sei die hohe Anzahl von Kundenbeschwerden über zu hohe Stromrechnungen, so der Regulator laut der tschechischen Nachrichtenagentur CTK.
Einer CEZ-Sprecherin zufolge handelt es sich dabei um Standardmaßnahmen, die der Regulator bereits Mitte Dezember angekündigt habe. Der tschechische Konzern sei überzeugt, all seinen Verpflichtungen nachzukommen. Der Regulator in Bulgarien habe erst kürzlich bestätigt, dass er keine Vergehen gefunden habe, die zu einem Lizenzentzug führen könnten.
"Auch bei uns wird geprüft", bestätigte EVN-Sprecher Stefan Zach der APA am Nachmittag. "Wir setzen auf volle Kooperation." EVN sei in den vergangenen Jahren in Bulgarien bereits mehrfach behördlich untersucht worden. "Wir sind sicherlich eines der bestgeprüften Unternehmen Bulgariens", so Zach.
Gegen die tschechische CEZ hatten die bulgarischen Behörden voriges Jahr ein Lizenzentzugsverfahren eingeleitet, das aber im November gestoppt wurde. Konkurrent Energo-Pro musste zweimal Strafe zahlen, weil er nach Ansicht der Behörden seine marktdominierende Stellung missbraucht hatte.
Der Strompreis ist in Bulgarien ein heikles Thema, weil Menschen vor allem in Winter kaum ihre Heizkosten abdecken können.