Österreichs Außenamts-Staatssekretär Reinhard Lopatka hat bei seinem Bulgarien-Besuch für den niederösterreichischen Energieversorger EVN interveniert. Die EVN fordert von Bulgarien eine Entschädigung, weil die Abgeltungstarife im Balkanstaat für die Einspeisung von Öko-Strom nach EVN-Ansicht unzureichend geregelt sind.
Dadurch würden der EVN über 100 Mio. Lewa (51,13 Mio. Euro) an Gewinn entgehen, hieß es Anfang vergangener Woche. Damals hatte EVN auch die Einleitung eines Investitionsschutzverfahrens gegen den Balkanstaat in Aussicht gestellt. Lopatka drängt nun in dieser Angelegenheit "auf eine konstruktive Lösung", teilte das Außenministerium in einer Aussendung mit.
Loptaka bezeichnete die EVN als "ein erfahrenes und verantwortungsbewusstes österreichisches Unternehmen, das seit 2005 mehr als 500 Millionen Euro in die Verbesserung der bulgarischen Elektrizitätsversorgung investiert hat" und mahnte Bulgarien dazu, den Schutz von Investitionen zu sichern. "Ansonsten sehe ich durchaus die Gefahr eines Interessenverlustes an weiteren Investitionen in Bulgarien", so der Außenamts-Staatssekretär laut der Aussendung. Darüber hinaus sei es im beiderseitigen Interesse, "dass Bulgarien die EU-Standards bei Rechtsschutz, Korruptionsbekämpfung und Transparenz im Justizsystem rasch erreicht."