Die Europäische Zentralbank bleibt bei ihrer Politik der regelmäßigen Zinspausen. Der EZB-Rat beließ bei seiner Sitzung am Donnerstag den Leitzins wie erwartet bei 1,5 Prozent. Volkswirte rechnen damit, dass der wichtigste Zins zur Versorgung der Geschäftsbanken im Euro-Raum mit Zentralbankgeld bis zum Jahresende nochmals erhöht wird. Dafür sprechen hohe Inflationsraten.
Unsicher sind sich die Experten allerdings, ob die geldpolitischen Zügel bereits im Oktober oder erst im Dezember gestrafft werden. Nach den letzten EZB-Prognosen wird die Inflation getrieben von einem Schub bei den Energie- und Rohstoffpreisen im laufenden Jahr: Die Teuerung stieg auf 2,6 Prozent (Spanne: 2,5 bis 2,7).
Die Rate liegt damit deutlich über der Warnschwelle der Notenbank, die bei Teuerungsraten bis knapp unter 2,0 Prozent die Preisstabilität gewahrt sieht. Höhere Zinsen verteuern jedoch Kredite. Daher könnten sie Gift sein für die lahmende Wirtschaft von Krisenländern wie Griechenland oder Portugal.