0,25 Prozent

EZB lässt Leitzins auf Rekordtief

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Beobachter erwarten den nächsten Zinsschritt nun erst im März.

Auch wenn die Inflation noch weiter gesunken ist: Die Europäische Zentralbank (EZB) hält ihr Pulver vorerst trocken. Der EZB-Rat beschloss am Donnerstag in Frankfurt, den Leitzins im Euroraum bei 0,25 Prozent zu belassen, wie die Notenbank mitteilte.

Experten überrascht
Zwar hatten die meisten Beobachter noch keine weitere Lockerung der Geldpolitik erwartet. Nach der überraschend niedrigen Jänner-Inflation sahen einige Experten den Zeitpunkt für einen neuen Eingriff der EZB aber bereits gekommen.

Denn EZB-Präsident Mario Draghi hatte angekündigt, dass sich die EZB entschieden gegen einen Preisverfall stemmen werde. Die Notenbank müsse die Preisstabilität in beide Richtungen verteidigen - also auch, wenn sich die Rate zu weit nach unten von der Zwei-Prozent-Zielmarke entfernt: "Der EZB-Rat ist entschlossen zu handeln, wenn dies nötig wird."

Im Jänner war die Jahresteuerung im Euroraum auf 0,7 Prozent und damit deutlich unter den Zielwert der EZB von knapp unter 2,0 Prozent gefallen. 0,7 Prozent ist exakt die Rate, die die Notenbank im November zu ihrer jüngsten Zinssenkung auf das Rekordtief von 0,25 Prozent veranlasst hatte. Niedrige Zinsen verbilligen tendenziell Kredite und Investitionen und kurbeln so die Wirtschaft an. Das stärkt den Preisauftrieb.

Nächster Zinsschritt im März

Beobachter erwarten nun im März den nächsten Zinsschritt: Dann veröffentlichen die Währungshüter ihre neuesten Wachstums- und Inflationsprognosen. Bisher prognostiziert die EZB im laufenden Jahr eine Teuerung von 1,1 Prozent. Sollte sie diese nach unten korrigieren, wären die Notenbanker aus Sicht von Experten schon fast zum Handeln gezwungen. Commerzbank-Ökonom Michael Schubert rechnet fest damit: "Wir sind weiterhin überzeugt, dass die Kerninflation mittelfristig deutlich niedriger ausfallen wird als derzeit von der EZB unterstellt. Daher dürfte die Notenbank letztlich noch einmal die Leitzinsen senken."

Aus Sicht des Wirtschaftsweisen Lars Feld ist die aktuelle Inflationsentwicklung nicht besorgniserregend. "Das heißt, die Menschen in der Eurozone gehen nicht davon aus, dass wir ständig sinkende Preise haben werden", sagte Feld am Donnerstag im Südwestrundfunk (SWR). Von daher müsse man den Monatswert zwar beobachten. Beunruhigend sei er aber nicht, sagte Feld.

Zudem lassen die jüngsten Frühindikatoren inzwischen auf eine leichte Beschleunigung der Konjunkturerholung im Euroraum hoffen. Bisher hat Draghi allerdings stets betont, dass die wirtschaftliche Belebung auf wackligen Beinen stehe.

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