Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins wie erwartet nicht verändert. Der Leitzins liegt weiter bei 1,50 Prozent. Ökonomen hatten dies einhellig erwartet. Im April und Juli hatte die Notenbank den Leitzins erstmals seit der Finanzkrise um je 0,25 Punkte angehoben.
Volkswirte erwarten angesichts der schwächelnden Konjunktur und der Staatsschuldenkrise eine längere Zinspause. Zwar ließ der Preisdruck zuletzt infolge sinkender Ölpreise nach. Dennoch liegt die Inflation im Euroraum mit 2,5 Prozent immer noch weit über dem Zielwert der Notenbank, die eine Jahresteuerung knapp unter 2 Prozent anstrebt. Daher könnte man eigentlich erwarten, dass die Währungshüter nochmals an der Zinsschraube drehen.
Doch höhere Zinsen verteuern auch Kredite. Daher könnten sie Gift sein für die lahmende Wirtschaft sein, nicht nur in Krisenländern wie Griechenland oder Portugal. Schon fordern erste Ökonomen angesichts der steigenden Rezessionsängste eine Zinswende.