Die Emission gemeinsamer europäischer Anleihen zur Schuldenfinanzierung (Eurobonds) ist für den Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und EZB-Rat Ewald Nowotny derzeit keine Option.
Nowotny sprach von einer langen Diskussion mit Vorteilen und Nachteilen, wobei er als Notenbankchef zu Pragmatismus verurteilt sei. Der Einsatz von Eurobonds sei nur möglich, wenn man die EU-Verträge ändere. "Das ist ein mühsamer Prozess, so dass ich das nicht als naheliegende Option sehe", sagte Nowotny .
Nowotny sagte nicht, wie lang die EZB fortfahren werde, Staatsanleihen von Euro-Problemländern zu kaufen. Man hoffe aber, dass dafür bald der Euro-Rettungsfonds zum Einsatz kommt. Dass die EZB wegen der Aufkäufe selber rekapitalisiert werden muss, verneinte Nowotny.
Sorgen macht Nowotny die Entwicklungen in Italien, wo Ministerpräsident Berlusconi gerade das Sparpaket wieder aufgeschnürt hat. Die EZB muss wegen der italienischen Schuldenkrise auch italienische Staatspapiere aufkaufen.