EZB senkt Leitzins auf Rekordtief von 0,15 Prozent

05.06.2014

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins auf ein Rekordtief gesenkt und erstmals einen negativen Einlagensatz beschlossen. Angesichts der zuletzt sehr niedrigen Inflationsrate wird der Zins, zu dem sich die Geschäftsbanken bei der Notenbank Geld leihen können, um 0,10 Punkte auf 0,15 Prozent gesenkt. Das teilte die EZB am Donnerstag nach ihrer Ratssitzung in Frankfurt mit.

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Der Einlagensatz, zu dem Banken kurzfristig Geld bei der Notenbank parken können, wird erstmals in den negativen Bereich gedrückt. Er sinkt von bisher null Prozent auf minus 0,10 Prozent. Der Ausleihungssatz wird um 0,35 Punkte auf 0,40 Prozent reduziert.

Mit den Zinssenkungen hat die EZB ihr wichtigstes Instrument weitgehend ausgereizt. "Der untere Rand ist heute erreicht", sagte EZB-Präsident Mario Draghi in Frankfurt. Allerdings seien weitere kleinere "technische" Anpassungen möglich. Gleichzeitig kündigte Draghi an, dass die Notenbank die Zinsen noch über einen längeren Zeitraum auf dem aktuellen Niveau belassen wird.

Die Preisaussichten haben sich außerdem aus der Sicht der EZB weiter eingetrübt. Die die Notenbank rechnet für die Jahre 2014 bis 2016 mit jeweils geringeren Inflationsraten. Demnach ist für das laufende Jahr 2014 mit einer Preissteigerung von durchschnittlich 0,7 (bisher 1,0) Prozent zu rechnen. Für 2015 wurde die Rate von 1,3 auf 1,1 Prozent verringert. Im Jahr 2016 dürfte die Teuerung bei 1,4 (bisher 1,5) Prozent liegen.

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