EZB senkt überraschend Leitzins

03.11.2011

Paukenschlag unter dem neuen EZB-Präsidenten Mario Draghi: Der Rat der Europäischem Zentralbank senkte überraschend bei der ersten Sitzung unter Vorsitz des Italieners den Leitzins auf 1,25 Prozent.

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Die meisten Ökonomen hatten trotz der drohenden Rezession und der Staatsschuldenkrise zunächst keine Zinssenkung erwartet. Denn die Inflation im Euro-Raum liegt weit über dem Zielwert der Währungshüter von knapp unter 2 Prozent. Das spricht eher für höhere Zinsen. Niedrige Zinsen verbilligen Kredite. Das erhöht die Investitionsneigung von Unternehmen und die Konsumfreude der Verbraucher.

Die EZB hatte unter Draghis Vorgänger Jean-Claude Trichet wegen gestiegener Risiken für die Preisstabilität den wichtigsten Zins zur Versorgung der Geschäftsbanken im Euro-Raum mit Zentralbankgeld zuletzt zwei Schritten von 1,0 auf 1,5 Prozent angehoben. Als sich die Schuldenkrise verschärfte und am Konjunkturhimmel schwarze Wolken aufzogen, legten die Währungshüter eine Zinspause ein.

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