Schon 2012 könnte das Online-Netzwerk an der Wall Street landen.
Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook nimmt Kurs Richtung Börse. Entweder, so zitieren US-Medien am späten Donnerstag aus Unterlagen für Investoren, wird Facebook im kommenden Jahr seine bisher geheimen Finanzen offenlegen. Oder das rasant wachsende Internetunternehmen wird direkt an die Börse gehen und sich damit für jeden Anleger öffnen.
Riesiges Interesse
Facebook enthüllte seine Absichten in einem Prospekt, den die US-Investmentbank Goldman Sachs an ausgesuchte Klienten verteilt hat. Das Wall-Street-Haus sammelt derzeit Gelder für einen 1,5 Mrd. Dollar (1,15 Mrd. Euro) schweren Fonds ein. Über diesen können wohlhabende Kunden in Facebook investieren. Nach Informationen des "Wall Street Journal" ist das Interesse riesig.
Facebook boomt
Facebook ist eine der am schnellsten wachsenden Internetfirmen überhaupt mit mittlerweile mehr als 550 Mio. Mitgliedern. Das macht das Online-Netzwerk für die Werbeindustrie interessant. Der Gesamtwert des noch jungen Unternehmens wird inzwischen auf rund 50 Mrd. Dollar taxiert. Das ist mehr als das Auktionshaus eBay oder das Interneturgestein Yahoo auf die Waage bringen.
Durch die neuen Investoren steigt der Druck auf Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, die bisherige Geheimniskrämerei um die Finanzlage aufzugeben. Laut US-Gesetz müssen auch nicht börsennotierte Firmen ihre Daten veröffentlichen, wenn sie mehr als 500 Investoren haben. Facebook dürfte diese Marke durch den Goldman-Fonds durchbrechen. Alternativ kann das Unternehmen an die Börse gehen und müsste seine Daten dann ohnehin preisgeben.
In den rund 100 Seiten starken Investorenunterlagen, aus denen unter anderem die "New York Times" zitierte, gewährte Facebook bereits erste Einblicke: So erwirtschafte das Unternehmen in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres einen Umsatz von 1,2 Mrd. Dollar. Davon blieb ein Gewinn von 355 Mio. Dollar übrig.