Teilzeit und Co

Fast jede zweite Frau in atypischer Beschäftigung

23.06.2010

Die Zahl der atypisch Beschäftigten in Österreich hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Fast jede zweite Frau war 2009 atypisch erwerbstätig, der Männeranteil lag bei 13 Prozent.

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Die empirischen Befunde zeigen, dass atypisch Beschäftigte deutlich häufiger von Niedriglohnbeschäftigung betroffen sind als Personen mit einem Normalarbeitsverhältnis, so die Statistik Austria heute, Mittwoch, in einer Aussendung. Atypische Beschäftigungsformen sind Teilzeitarbeit, Befristungen, Leih- und Zeitarbeit sowie geringfügige Beschäftigung.

Im Jahr 2009 waren laut Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung rund eine Million unselbstständig Erwerbstätige in Österreich atypisch beschäftigt. Das entspricht 29,6 Prozent der Unselbständigen. Im Jahr 2004 waren es noch 26,1 Prozent. In diesem Zeitraum nahmen alle atypischen Beschäftigungsformen stärker zu als die unselbstständige Erwerbstätigkeit insgesamt. Die Anzahl der Personen mit einem Normalarbeitsverhältnis war 2009 sogar rückläufig.

Mit 866.000 unselbstständig Erwerbstätigen kam 2009 der Teilzeitarbeit die volumensmäßig größte Bedeutung zu (24,5 Prozent). Mit deutlichem Abstand reihten sich die Befristungen (188.000 oder 5,3 Prozent) ein, wobei die Lehrlinge hier nicht mitgerechnet wurden. Auf die zahlenmäßig kleineren atypischen Beschäftigungsformen der Leih- und Zeitarbeit sowie die freien Dienstverträge entfielen rund 65.000 (1,8 Prozent) bzw. 54.000 (1,5 Prozent) Unselbstständige.

Der Frauenanteil bei den Teilzeitbeschäftigten lag 2009 bei 85 Prozent.

Gemäß den Daten der Verdienststrukturerhebung 2006 waren in Unternehmen mit zehn und mehr Beschäftigten im Produktions- und Dienstleistungsbereich 27,0 Prozent der atypisch Beschäftigten und 8,7 Prozent der Beschäftigten mit einem Normalarbeitsverhältnis zu Verdiensten unterhalb der Niedriglohnschwelle von 7,65 Euro brutto pro Stunde beschäftigt.

Nach Geschlecht differenziert zählten 24,2 Prozent der Frauen, aber nur 7,4 Prozent der Männer zu den Niedriglohnbeschäftigten. Neben Frauen waren auch jüngere Beschäftigte, Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss sowie Beschäftigte in Dienstleistungsbranchen anteilsmäßig besonders stark von Niedriglohnbeschäftigung betroffen.

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