Clara Fessler heimste auf nationaler Ebene den begehrten Design-Preis ein.
Der „James Dyson Award“ zählt zu den begehrtesten Design-Auszeichnungen der Welt. Kein Wunder, schließlich hat der Brite mit Erfindungen wie kabellosen Staubsaugern , rotorlosen Ventilatoren und Co. die Technikwelt geprägt und den Alltag vieler Menschen revolutioniert. Und James Dyson ist auch weiterhin umtriebig. Sein jüngstes Ziel ist, der Elektromobilität mit eigenen Fahrzeugen endgültig zum Durchbruch zu verhelfen. Doch zurück zum Designpreis.
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Gadget für Menschen mit Seheinschränkung
Hierzulande ist jetzt der „James Dyson Award Österreich 2018“ vergeben worden. Gewonnen hat Clara Fessler, Absolventin des Masterstudiengangs Industrial Design an der FH Joanneum in Graz mit dem Projekt „REY“. Die Innovation befähigt Menschen mit Seheinschränkung dazu, ihren Alltag selbständiger zu gestalten. REY ist ein tragbares, durch Sprache gesteuertes Gerät, welches den Nutzer in verschiedensten Aufgaben unterstützt. Es wird wie ein Headset am Kopf getragen und kann somit freihändig bedient werden, was beim zusätzlichen Benutzen eines Blindenstocks oder Führen eines Blindenhundes eine wichtige Anforderung darstellt. Zudem ermöglicht die Erfindung Personen mit Sehbehinderung durch taktile Navigation, Beschreibung und Lokalisierung von Objekten mit 3D Sound ein selbständigeres Leben.
Auslöser
„REY“ wurde im Rahmen der Masterarbeit von Fessler mit starkem Fokus auf Nutzerrecherche und Co-Creation entwickelt. Inspiriert wurde sie dabei durch ihren familiären Background: „Durch meinen Vater, der im Odilien-Institut Graz, einer Schule für Menschen mit Sehbehinderung, als Lehrer tätig ist, wusste ich über viele alltägliche Probleme und Vorurteile, mit denen sich Menschen mit Sehbehinderung täglich herumschlagen müssen, Bescheid. Ich war mir daher bald sicher, dass ich diese Zielgruppe besser kennenlernen möchte um gemeinsam eine Design-Lösung zu erarbeiten“, berichtet die FH-Absolventin und Preisträgerin.
Komplexes Gerät
Das Produkt besteht aus mehreren Komponenten. Herzstück ist ein Tiefensensor und eine Front-Kamera, welche visuelle Eindrücke aus Sicht des Benutzers erfasst sodass sie in hörbare Eindrücke übersetzt werden können. Menschen mit visuellen Einschränkungen werden durch REY befähigt, Texte zu lesen und Farben, Personen, Gesichtsausdrücke sowie Hindernisse wahrzunehmen. Nutzer können in der Unterhaltung mit REY spezifische Dinge erfragen und bekommen durch die Beschreibungen ein besseres Verständnis ihrer Umgebung. Die zwei integrierten Knochenleitungs-Lautsprecher lassen den Benutzer REYs Stimme hören ohne dass dabei Umgebungsgeräusche, die für Personen mit Sehbehinderung äußerst wichtig sind, überdeckt werden. Auch das freihändige Steuern des Smartphones ist mit REY möglich.
Zwei weitere Preisträger
Neben „REY“ zeichnete die Experten-Jury noch zwei weitere Einreichungen mit dem James Dyson Award 2018 aus.
Mobilität trotz Beinverletzung
Flamingo ist eine neue Art von Gehhilfe für die Genesungszeit nach einer Fuß- oder Knöchelverletzung. Das Innovative ist, dass beide Hände während des frei sind. Im Vergleich zu Krücken erhöht Flamingo die Beweglichkeit und ermöglicht zudem eine ergonomischere Haltung während des Gebrauchs. Erfinder: Jinny Krohn.
Recycling-System für Küchen
Circularis ist ein smartes und nachhaltiges Produkt-Service-System, welches das Recycling von Küchenabfällen einerseits für den Nutzer sehr einfach macht, andererseits für die Entsorgungsfirmen sehr wirtschaftlich. Erfinderin: Jessica Castor.
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