Die Eskalation im Streit Griechenlands führt zu einem Börse-Beben.
Die Wiener Börse hat am Montag belastet von der Angst eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone tiefrot geschlossen. Der ATX fiel 82,36 Punkte oder 3,28 Prozent auf 2.427,20 Einheiten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -1,22 Prozent, DAX/Frankfurt -3,34 Prozent, FTSE/London -1,80 Prozent und CAC-40/Paris -3,62 Prozent.
Nach der Ankündigung des griechischen Premier Alexis Tsipras am Wochenende, das Volk über die Spar-Forderungen der Gläubigerstaaten abstimmen zu lassen, war ein tiefroter Wochenstart nahezu fix. Der ATX rutschte ebenso wie die übrigen europäischen Indizes bereits zur Eröffnung tief in die Verlustzone, tendierte jedoch im weiteren Verlauf kaum schwankend.
Bereits heute schossen sich die europäischen Politiker auf das Referendum am kommenden Sonntag ein: Sowohl Frankreichs Präsident Francois Hollande, als auch der italienische Premier Matteo Renzi und der deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel stilisierten die Abstimmung zu einer Wahl der Griechen zwischen Drachme oder Euro hoch.
Die Banken sowie die Aktienbörse in Griechenland bleiben bis zum Montag nach dem Referendum geschlossen, lediglich zur Auszahlung von Pensionen soll eine Ausnahme der Bankensperre gemacht werden. Die Angst vor einem "Grexit" traf europaweit vor allem die Bankaktien, der Sektor rutschte in einem europäischen Branchenvergleich um 5,74 Prozent ab.
In Wien folgten Raiffeisen (minus 7,04 Prozent) und Erste Group (minus 3,83 Prozent) diesem Trend. Größerer der lediglich zwei Kursgewinner waren Strabag mit plus 0,57 Prozent.
Die Papiere des Vorarlberger Leuchtenkonzerns Zumtobel verbilligten sich um 4,09 Prozent auf 26,26 Euro. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank hatten die Aktie von "Hold" auf "Buy" und ihr Kursziel von 26,0 auf 29,5 Euro erhöht. Vergangene Woche hatte die Aktie von starken endgültigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2014/15 profitiert.