Wiener Börse
ATX auf höchstem Stand seit August 2011
08.03.2013
Starke US-Arbeitsmarktdaten stützen - RHI nach Zahlen sehr fest.
Die Wiener Börse hat am Freitag bei durchschnittlichem Volumen mit kräftigen Gewinnen geschlossen. Der ATX stieg 39,57 Punkte oder 1,58 Prozent auf 2.548,84 Einheiten und markierte damit den höchsten Schlussstand seit August 2011. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 29 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.520 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,31 Prozent, DAX/Frankfurt +0,54 Prozent, FTSE/London +0,56 Prozent und CAC-40/Paris +1,15 Prozent.
Nachdem bereits im Frühhandel die positiven Vorgaben aus Übersee für eine freundliche Anlegerstimmung gesorgt hatten, konnten im späteren Verlauf auch die deutlich über den Erwartungen ausgefallen US-Arbeitsmarktdaten beflügeln. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg in den USA im Februar um 236.000. Ökonomen hatten nur mit 160.000 gerechnet. Die Arbeitslosenquote fiel überraschend um 0,2 auf 7,7 Prozent.
Im Wiener prime market legen die nach der Vorlage von Jahreszahlen in den Blick geratenen Aktien von RHI am stärksten zu. Nach einem schwachen Frühhandel gingen die Titel letztlich mit einem Plus von 4,49 Prozent auf 27,25 Euro aus dem Handel. Der Feuerfestkonzern hat 2012 den operativen Gewinn vor Restrukturierungseffekten zwar um 10,6 Prozent gesteigert. Unterm Strich weist der Konzern aber einen um 6,6 Prozent auf 113,5 Mio. Euro gesunkenen Nettogewinn aus. Die Analysten der Baader Bank bezeichneten das Zahlenwerk als wenig überraschend und bestätigten ihre Kaufempfehlung für die RHI-Papiere sowie das Kursziel von 34,00 Euro.
Weit oben auf der Kursliste konnten auch die Papiere von Vienna Insurance Kursgewinne von 3,94 Prozent auf 40,49 Euro verbuchen. Dahinter schlossen die Wienerberger-Aktien und rückten um 2,68 Prozent auf 9,11 Euro vor. Den starken Wochengewinn der Wienerberger-Titel (plus 7,30 Prozent) begründen die Analysten der Erste Group mit dem steigenden Konjunkturoptimismus der Investoren.
AMAG kletterten unterdessen um 2,29 Prozent auf 24,55 Euro nach oben, nachdem die EU-Kommission am Freitag grünes Licht für die Übernahme der Alu-Schmiede durch die B&C Industrieholding gegeben hatte. Die B&C-Gruppe - bisher mit knapp 30 Prozent der größte AMAG-Einzelaktionär - hatte bereits Anfang März durch weitere Verträge bzw. Vorkaufsrechte seine AMAG-Beteiligung weiter aufgestockt. Dies bedeutet in Folge ein Überschreiten der 50-Prozent-Schwelle.
Aufschläge verbuchten zum Wochenschluss außerdem Intercell mit einem Plus von 1,06 Prozent auf 1,72 Euro. Am Vortag nach Börsenschluss war bekannt geworden, dass die Fusion des Biotech-Unternehmens mit der französischen Vivalis SA zur Valneva SE einen weiteren Schritt vorangekommen ist, nachdem nun auch die Vivalis-Aktionäre bei einer außerordentlichen Hauptversammlung für eine Verschmelzung gestimmt hatten.
Ebenfalls gut gesucht präsentierten sich die Bankenpapiere. So legten Erste Group um 2,08 Prozent auf 25,58 Euro zu. Der Bankkonzern setzt den Personalabbau nun auch in Tschechien fort: Ab April sollen dort rund 600 Mitarbeiter oder 5,5 Prozent der Belegschaft bei der Tochter Ceska sporitelna ihren Job verlieren. Raiffeisen rückten indessen um 2,58 Prozent auf 29,98 Euro vor.
Zu den größten Kursverlierern im prime market zählten hingegen conwert (minus 1,69 Prozent auf 9,42 Euro), Zumtobel (minus 1,28 Prozent auf 9,50 Euro) und Semperit (minus 1,26 Prozent auf 32,04 Euro).