Semperit nach Zahlen um vier Prozent tiefer.
Die Wiener Börse hat am Dienstag klar im Plus geschlossen. Der ATX stieg 31,23 Punkte oder 1,42 Prozent auf 2.228,52 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 21 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.208 Punkten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,25 Prozent, DAX/Frankfurt +1,59 Prozent, FTSE/London +0,49 Prozent und CAC-40/Paris +0,75 Prozent.
Der ATX war ähnlich den übrigen Handelsplätzen Europas bereits mit positiven Vorzeichen gestartet und baute im weiteren Verlauf seine Gewinne kontinuierlich aus. Positive Nachrichten kamen dabei aus Deutschland, wo der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Konjunkturindex erstmals im laufenden Jahr zulegte. Das Stimmungsbarometer deutscher Finanzexperten stieg im November auf plus 11,5 Zähler von minus 3,6 Punkten im Vormonat, während Volkswirte nur ein Plus von 0,5 Prozent erwartet hatten.
An der Wiener Börse nahm die Berichtssaison wieder Fahrt auf: Dabei verloren Semperit 4,91 Prozent auf 36,14 Euro. Der Kautschuk-und Gummikonzern hat in den ersten drei Quartalen mit 39,6 Mio. Euro weniger Nettogewinn als in der Vorjahresperiode (44,5 Mio. Euro) erzielt. Die Analysten der Baader Bank sorgt vor allem der Rückgang der EBIT-Marge im dritten Quartal. Während die Spanne um 200 Basispunkte fiel, hatten sie eine stabile Entwicklung erwartet.
Die Flughafen-Wien-Aktien konnten im festen Umfeld ebensowenig von ihren Neunmonatszahlen profitierten und verbilligten sich um 0,31 Prozent auf 74,77 Euro. Der Airport steigerte in den ersten neun Monaten erwartungsgemäß seinen Nettogewinn um 17,2 Prozent auf 75,4 Mio. Euro. Beim Ebitda hob das Flughafen-Management seine Prognose fürs Gesamtjahr von 240 auf 245 Mio. Euro. Die Analysten der Schweizer UBS bestätigten ihre Kaufempfehlung "Buy" und beziffern ihr Kursziel mit 88 Euro.
Besser aufgenommen wurden die Neunmonatszahlen der Vienna Insurance Group (VIG), sie bescherten den Aktien des Versicherers ein Plus von 0,75 Prozent auf 38,99 Euro. Die VIG erzielte in den ersten drei Quartalen deutlich mehr Gewinn bei stabilen Prämieneinnahmen. Die Baader-Bank-Analysten sehen die Ergebnisse in einer ersten Reaktion im Einklang mit ihren Erwartungen und erneuern ihre Kaufempfehlung "Buy".
Telekom Austria beschleunigten bei hohem Volumen nach anfänglichen Verlusten noch auf ein deutliches Plus von 5,83 Prozent bei 5,54 Euro. Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) verbilligten sich um 2,31 Prozent, der Ölfeldausrüster veröffentlicht am morgigen Mittwoch Zahlen zum dritten Quartal 2014. Gut gesucht zeigten sich hingegen Papiere aus dem Bankensektor, Erste Group stiegen um 2,22 Prozent und Raiffeisen um 1,91 Prozent.