Moody's senkt Daumen für Verbund - AMAG nach Zahlen höher.
Die Wiener Börse ist am Freitag in einem wenig bewegten europäischen Umfeld mit höheren Notierungen ins Wochenende gegangen. Der ATX stieg um moderate 7,4 Punkte oder 0,31 Prozent auf 2.416,85 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund acht Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.425 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,19 Prozent, DAX/Frankfurt -0,05 Prozent, FTSE/London -0,54 Prozent und CAC-40/Paris +0,12 Prozent.
Ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückten zum Wochenschluss die monatlichen US-Arbeitsmarktdaten. Diese enttäuschten am Markt, obwohl die Arbeitslosenquote im Juli von 7,6 auf 7,4 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Ende 2008 gesunken ist. Allerdings fielen die Zahlen zum Jobaufbau sowie zu den Stundenlöhnen schwächer als erwartet aus. Die Daten sorgten jedoch nicht für nennenswerte Kursbewegungen an den Börsen.
Im Einklang mit dem europäischen Umfeld zeigten sich Raiffeisen um 0,41 Prozent leichter bei 23,12 Euro. Dagegen schlossen Erste Group mit einem Aufschlag von 0,19 Prozent auf 24,05 Euro und knüpften damit an ihre Vortagesgewinne an. Am gestrigen Donnerstag konnten die Aktien noch um mehr als fünf Prozent zulegen.
Klar im Plus schlossen Wienerberger, die Titel legten um 3,09 Prozent auf 10,51 Euro zu und waren damit nach AT&S (plus 3,90 Prozent auf 8,00 Euro) zweitstärkster Wert im Wiener prime market. Die Ratingagentur Moody's hat das CFR-Rating (Corporate Family Rating) des Ziegelkonzerns von Ba2 auf Ba3 gesenkt. Die anderen Ratings blieben unverändert, allerdings ist der Ausblick für alle Ratings negativ.
Auch für den Verbund hat Moody's erneut den Daumen gesenkt. Am Freitag wurde das Rating für den Versorger um eine Stufe von A3 auf Baa1 herabgesetzt, nachdem es erst im April eine Abstufung von A2 auf A3 gegeben hatte. Der Ausblick bleibt dieses Mal stabil. Moody's begründete das Downgrading mit den Entwicklungen an den europäischen Energiemärkten. Verbund erhöhten sich bis Handelsschluss um 0,88 Prozent auf 14,95 Euro.
AMAG legten 0,54 Prozent auf 20,34 Euro zu, nachdem das Unternehmen in der Früh Zahlen für das erste Halbjahr 2013 vorgelegt hatte. Die Alu-Schmiede litt unter dem niedrigen Preis des Industriemetalls. Nach Ertragssteuern stand ein Gewinn von 34 Mio. Euro zu Buche, nach 39,4 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2012. Für die Analysten der Baader Bank fiel das Zahlenwerk der AMAG solide aus. Allerdings blieb der vorsichtige Ausblick des Alu-Herstellers etwas hinter den Konsensus-Erwartungen zurück, so die Experten. Das „Hold“-Votum wurde bestätigt.
Nach Börsenschluss wird zudem die Immofinanz ihre Halbjahresergebnisse vorlegen. Im Vorfeld fielen die Aktien um minimale 0,03 Prozent auf 3,14 Euro. Wie das deutsche Bundeskartellamt bekanntgegeben hat, will die Immofinanz weitere Wohnimmobilien in Deutschland kaufen. Im Visier habe das Unternehmen dabei Liegenschaften der israelischen Immobiliengruppe Tshuva (TGE) in Lüneburg und Syke. Immofinanz wollte sich am Freitag nicht dazu äußern.