Der ATX stieg 104,63 Punkte oder 5,72 Prozent auf 1.934,12 Einheiten.
Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch nach der Talfahrt der vergangenen Tage bei durchschnittlichem Volumen mit sehr festen Notierungen beendet. Positive US-Daten konnten im späten Handel die bereits optimistische Stimmung noch weiter aufhellen und eine regelrechte Kursrally an den europäischen Aktienmärkten auslösen.
Der ATX stieg 104,63 Punkte oder 5,72 Prozent auf 1.934,12 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 114 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.820 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,40 Prozent, DAX/Frankfurt +4,91 Prozent, FTSE/London +3,19 Prozent und CAC-40/Paris +4,32 Prozent.
Für Auftrieb sorgten zur Wochenmitte insbesondere Spekulationen um neue Hilfsmaßnahmen für europäische Banken. Zudem machte der Internationale Währungsfonds (IWF) Druck auf die Länder Europas und verlangte nach einer einheitlichen und koordinierten Strategie zur Bekämpfung der Schuldenkrise.
Am Nachmittag lieferten zusätzlich aktuelle Daten aus den USA einen kräftigen Schub für die europäischen Aktienbörsen und damit auch für das heimische Börsenbarometer. In der weltgrößten Volkswirtschaft hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor im September weniger stark eingetrübt als im Vorfeld erwartet. Auch die Daten zum US-Arbeitsmarkt fielen überraschend positiv aus.
Marktteilnehmer sprachen gegen Mittag von einer Korrekturbewegung, vor allem bei jenen Titeln, die es zuletzt wegen der anhaltenden Negativmeldungen zur europäischen Schuldenkrise besonders hart erwischt hatte. Dementsprechend konnten Finanzwerte sowie konjunktursensible Titel Boden gut machen.
Raiffeisen sprangen um 13,30 Prozent auf 22,07 Euro an die Spitze der Kursliste, Erste Group kletterten um 11,07 Prozent auf 19,22 Euro. Auch Vienna Insurance Group (VIG) erhöhten sich um 3,07 Prozent auf 27,56 Euro. Der Versicherer legt seine bulgarischen Töchter Bulstrad und Bulgarski Imoti zusammen. VIG-Vorstandschef Günter Geyer erwartet aus der Fusionierung "ertragreiche Synergien".
Ebenso zeigten sich konjunktursensitive Werte wie voestalpine (plus 11,01 Prozent auf 21,79 Euro) und Wienerberger (plus 5,06 Prozent auf 8,30 Euro) klar auf der Gewinnerseite. Auch Andritz kletterten um 6,97 Prozent auf 59,85 Euro. Der steirische Anlagenbauer rechnet für 2011 mit einem Umsatzschub von auf 4,0 Mrd. Euro. Aufgrund des guten Auftragseingangs sowie der zuletzt getätigten Akquisitionen soll dieser 2012 sogar auf 4,5 Mrd. Euro steigen, hieß es.
Höher tendierten zudem OMV (plus 2,66 Prozent auf 22,79 Euro). Die Analysten der Citigroup haben das Kursziel für die Titel von 23,0 auf 19,5 Euro nach unten revidiert. Die Einstufung lautet auf "sell".