Wiener Börse

ATX nach EZB-Ankündigung mit klarem Plus

22.01.2015

Der ATX stieg 38,17 Punkte oder 1,74 Prozent auf 2.230,09 Einheiten.

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© APA / Roland Schlager
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Die Wiener Börse hat am Donnerstag nach der Ankündigung des EZB-Anleihenkaufprogramms klar im Plus geschlossen. Der ATX stieg 38,17 Punkte oder 1,74 Prozent auf 2.230,09 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 23 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.207 Punkten.

   Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,59 Prozent, DAX/Frankfurt +1,41 Prozent, FTSE/London +1,04 Prozent und CAC-40/Paris +1,72 Prozent.

   Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ab März monatlich Anleihen für 60 Mrd. Euro zu kaufen. Das Programm soll vorerst bis September 2016 laufen. Die EZB will mit diesem Schritt den deflationären Tendenzen im Euroraum entgegen wirken. An den Märkten hatte man zwar mit einem breit angelegten Anleihekaufprogramm gerechnet, allerdings lag das Volumen etwas über den Erwartungen.

   Auf den Handel in Wien hatte die Ankündigung zunächst jedoch wenig Einfluss, der ATX bewegte sich im Späthandel lange Zeit in etwa am selben Niveau wie im Mittagshandel. Erst in den letzten Handelsminuten legte er noch einmal deutlich zu.

   Auf Unternehmensseite rückte die FACC-Aktie in den Fokus, die nach der Vorlage von Zahlen um 8,03 Prozent auf 7,90 Euro abstürzte. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2014/15 ist der Flugzeugteilehersteller in die roten Zahlen gerutscht. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen nun ein deutlich geringeres operatives Ergebnis als bisher.

   Positive Nachrichten kamen hingegen vom Verbund. Der Versorger hat seine Prognose für das unbereinigte Konzernergebnis von 85 auf 125 Mio. Euro angehoben. Ausschlaggebend waren eine unerwartet starke Wasserführung und ein marktbedingt über dem Plan liegender Einsatz der Speicherkraftwerke. Die Aktie schloss um 0,86 Prozent verteuert bei 15,89 Euro.

   Im Einklang mit dem europäischen Branchentrend notierten beide Bankwerte höher. Raiffeisen gewannen deutliche 6,70 Prozent auf 11,30 Euro. Erste Group verteuerten sich um 1,85 Prozent auf 20,35 Euro. In ganz Europa profitierten Finanzwerte von der EZB-Ankündigung.

   Deutliche Kursgewinne verzeichneten RHI, die 9,89 Prozent auf 21,88 Euro gewannen. Neuigkeiten zum Unternehmen waren heute keine bekannt. Am Vortag hatte der Feuerfestkonzern jedoch einen rund 10 Mio. Euro schweren Auftrag vom Zementhersteller Lafarge in Kanada erhalten.

   OMV wiederum stiegen moderat um 0,53 Prozent auf 22,81 Euro. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) senkten ihr Kursziel von 31,50 Euro auf 27,00 Euro, bestätigten aber ihre Kaufempfehlung für die Aktie. Begründet wurde die Kürzung mit dem aktuellen Ölpreisverfall.
 

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