Wiener Börse

ATX rettet sich gerade noch ins Plus

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Schwache Eurozonen-Daten und US-Budgetstreit belasteten.

Die Wiener Börse hat am Freitag bei gutem Volumen mit minimalen Aufschlägen geschlossen. Der ATX ging letztlich um 1,48 Punkte oder 0,06 Prozent höher bei 2.468,08 Einheiten aus dem Handel, nachdem der Index im Handelsverlauf noch deutlich in der Verlustzone notiert hatte. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 18 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.450 Punkten.

Über weite Strecken drückten schwache Konjunkturdaten aus Europa und Sorgen vor den Auswirkungen von staatlichen Ausgabenkürzungen in den USA auf die Anlegerstimmung. Erst mit der Wall Street-Eröffnung ging es mit den Kursen wieder aufwärts. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,18 Prozent, DAX/Frankfurt -0,43 Prozent, FTSE/London +0,27 Prozent und CAC-40/Paris -0,62 Prozent.

Die Wirtschaftsstimmung des Verarbeitenden Gewerbes im Euroraum stagniert auf niedrigem Niveau, für Enttäuschung sorgten insbesondere die Daten aus Italien. Daneben belastete der US-Budgetstreit die Anlegerstimmung, hieß es am Markt. Sollten sich Demokraten und Republikaner bis Mitternacht (Ortszeit) nicht auf einen Konsolidierungskurs einigen, treten automatische Einsparungen im Volumen von 85 Mrd. Dollar in Kraft, was schwerwiegende Auswirkungen auf die US-Konjunktur haben könnte.

Im Späthandel kamen allerdings positive Impulse von der Wall Street, nachdem die jüngsten Daten zur Wirtschaftsentwicklung besser als erwartet ausgefallen waren. Das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima hellte sich im Februar überraschend auf und der Einkaufsmanagerindex für die Industrie stieg entgegen den Erwartungen.

In Wien rückten unterdessen die Titel von Andritz in den Fokus, die nach der Vorlage von Jahreszahlen um 0,26 Prozent auf 53,88 Euro nachgaben. Der steirische Anlagenbauer hat im vergangenen Jahr sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn zugelegt. Das Konzernergebnis legte um 5,6 Prozent auf 243,6 Mio. Euro zu. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 7 Prozent auf 334,5 Mio. Euro - von der APA befragte Analysten hatten im Schnitt einen Anstieg um 6 Prozent auf 331 Mio. Euro erwartet. Die Analysten der Baader Bank sowie der Berenberg Bank bezeichneten das Zahlenwerk als solide und den Erwartungen entsprechend.

Deutliche Verluste fassten die voestalpine-Aktien aus und schlossen mit einem Minus von 2,17 Prozent bei 25,30 Euro. Am Berichtstag wurde bekannt, dass das deutsche Kartellamt den österreichischen Stahlkonzern im Verdacht hat, an illegalen Absprachen über Stahllieferungen an die deutsche Autoindustrie beteiligt gewesen zu sein. Beamte des Bundeskartellamts durchsuchten laut Unternehmenssprecher Peter Felsbach die Geschäftsräume der voestalpine Deutschland GmbH mit Sitz in München.

Uneinheitlich präsentierten sich indessen die Bankaktien: Erste Group befestigten sich letztlich um 1,11 Prozent auf 24,95 Euro, nachdem die Papiere über weite Strecken in der Verlustzone notierten. Die Bankengruppe hatte am Donnerstag ihre Jahreszahlen präsentiert, die insgesamt gut aufgenommen wurden und den Erste-Aktien am Vortag ein Kursplus von fast vier Prozent beschert hatten. Raiffeisen büßten hingegen etwas ein und notierten um 0,26 Prozent tiefer bei 28,89 Euro.

Zu den stärksten Werten zählten dagegen die Aktien von Telekom Austria, die sich um 2,96 Prozent auf 5,21 Euro verteuerten sowie Strabag, deren Anteilsscheine um 2,44 Prozent auf 19,31 Euro vorrückten. Wie schon in den Tagen davor waren Wienerberger auch zum Wochenschluss gut gesucht und verteuerten sich an der ATX-Spitze um 3,14 Prozent auf 8,56 Euro. Die Titel des Baustoffherstellers hatten bereits an den vergangenen zwei Handelstagen kräftige Kursgewinne verbucht, nachdem das Unternehmen am Dienstag mit seinen Jahreszahlen für 2012 die Markterwartungen übertroffen hatte. Auf Wochensicht konnten die Titel um über elf Prozent zulegen.

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