Wiener Börse

ATX schließt 2 Prozent fester

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Erste Group umsatzstärkste Aktie im Handel - Telekom Austria nach Slim-Einstieg fest.

Die Wiener Börse hat am Freitag mit deutlichen Gewinnen geschlossen. Der ATX stieg um 38,21 Punkte oder 2,02 Prozent auf 1.926,30 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 28 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.898 Punkten.

   Bestimmendes Thema an den Märkten war zu Wochenschluss die am Sonntag anstehende Parlamentswahl in Griechenland. Die Wahl könnte über das Festhalten Griechenlands an seinem Sparprogramm, die daran geknüpften Hilfen von EU und IWF und sogar über den Verbleib des Landes in der Eurozone entscheiden. Der Wahlausgang wird an den Börsen mit Hochspannung erwartet.

   Für positivere Stimmung sorgten daher zuletzt Medienberichte, denen zufolge große Notenbanken bereit stehen, im Fall von Marktturbulenzen nach der Griechenland-Wahl stützend an den Finanzmärkten einzugreifen. Auch teilweise schlecht ausgefallene US-Konjunkturdaten konnten den Börsen am Freitag vor diesem Hintergrund nichts anhaben.

   Fast alle ATX-Schwergewichte konnten zulegen. Größere Abgaben gab es am Freitag lediglich in Adnritz (minus 0,83 Prozent auf 40,00 Euro) und Verbund (minus 1,60 Prozent auf 19,06 Euro). Gut gesucht waren hingegen OMV (plus 4,63 Prozent auf 23,16 Euro), Immofinanz (plus 3,88 Prozent auf 2,38 Euro) und voestalpine (plus 2,34 Prozent auf 21,20 Euro). Größere Nachfrage gab es auch in den beiden Bankwerten Erste Group (plus 2,51 Prozent auf 14,30 Euro) und Raiffeisen (plus 2,64 Prozent auf 23,71 Euro).

   Telekom Austria stiegen bei gutem Volumen um 1,42 Prozent auf 8,15 Euro, nachdem die mexikanische America Movil des Milliardärs Carlos Slim ihren Anteil bei der Telekom Austria aufgestockt hat. Der Konzern hat 5 Prozent der Telekom Austria-Aktien von Ronny Pecik gekauft und den Kauf von 16 Prozent im Laufe dieses Jahres nach einer Zustimmung der Behörden vereinbart, teilte die Pecik-Gesellschaft "Marathon Zwei" am Freitag in der Früh mit. Nach Abschluss der Transaktion werde der Konzern zusammen mit den bereits zuvor erworbenen Aktien etwa 23 Prozent der Telekom-Aktien besitzen.

   Die Analysten von JP Morgan und der Berenberg Bank erwarten vom Einstieg der America Movil vor allem eine strategische Partnerschaft, aber vorerst keine Vollprivatisierung und Komplettübernahme der Telekom Austria. Analyst Bernd Maurer von der Raiffeisen Centrobank (RCB) sieht die Nachricht und die damit verbundenen Übernahmefantasien positiv für den Aktienkurs. Fraglich sei allerdings ob die Behörden die seit der Novelle des Außenwirtschaftsgesetzes nötige Zustimmung für eine Aufstockung über 25 Prozent geben würde.
 

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