ATX schließt mit -4%

Schwarzer Montag an den Börsen

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In Mailand stürmten aufgebrachte Demonstranten die Börse.

Anhaltende Konjunktur- und Schuldensorgen haben den DAX am Montag auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gedrückt. Angeführt von einbrechenden Aktien der Deutschen Bank rutschte der Leitindex um 5,28 Prozent auf 5.246,18 Punkte ab, nachdem er im Tagesverlauf bei 5.208 Punkten sein Tief markiert hatte. Seit seinem Anfang Mai erreichten Hoch büßte er nun mehr als 30 Prozent an Wert wieder ein. Einen deutlicheren Tagesverlust hatte er letztmalig vor gut zwei Wochen hinnehmen müssen. Der MDAX sank am Montag um 4,92 Prozent auf 8.402,92 Punkte und der TecDAX verlor 4,46 Prozent auf 696,58 Punkte.

ATX schließt mit minus 4 Prozent

Die Wiener Börse hat am heutigen Montag mit massiven Kursverlusten geschlossen. Der Wiener Aktienindex ATX fiel gegenüber dem Freitag-Schluss (2.209,32) um 95,1 Punkte oder 4,30 Prozent auf 2.114,22 Zähler und notiert damit nur mehr knapp über seinen Jahrestiefs. Belastet wurde der Markt so wie andere Börsen auch von den anhaltenden Ängsten um die europäische Schuldenkrise und die Entwicklung der Weltkonjunktur.

Gegenüber Ultimo 2010 liegt der ATX per heute 790,25 Punkte oder 27,21 Prozent im Minus. Der ATX Prime schloss mit einem Minus von 3,99 Prozent oder 43,19 Punkten bei 1.039,25 Einheiten.

Das Tageshoch erreichte der ATX zur Eröffnung mit 2.209,25 Zählern. Das Tagestief lag im Späthandel bei 2.114,22 Zählern. Im prime market zeigten sich am Ende der Sitzung vier Titel mit höheren Kursen, 35 mit tieferen und einer unverändert.

Gehandelt wurden im prime market 8.253.224 (Vortag: 7.096.221) Stück Aktien (Einfachzählung). Umsatzstärkste Aktie war OMV mit 836.036 Stück Aktien. Wertmäßig kam heute ein Umsatz im prime market (Doppelzählung) von 204,735 (200,449) Mio. Euro zu Stande, wovon 45,09 Mio. Euro allein auf OMV entfielen.

Deutliche Verluste in London
Der Londoner Aktienmarkt ist am Montag in einem international tiefroten Börsenumfeld mit schweren Verlusten aus dem Handel gegangen. Der FT-SE-100 Index schloss bei 5.102,58 Punkten und einem Minus von 189,5 Einheiten oder 3,58 Prozent. Händler verwiesen auf Nachwirkungen des enttäuschenden US-Arbeitsmarktberichts vom vergangenen Freitag.

Dieser hatte neben der Wall Street, die zum Wochenstart feiertagsbedingt geschlossen blieb, am Montagmorgen auch die asiatischen Aktienmärkte belastet. Mangels bedeutender Konjunkturdaten blieben daher auch am heutigen Handelstag Rezessionsängste und die Sorgen einer Verschärfung der Schuldenkrise im Euroraum die zentralen Themen.

Herbe Verluste in Paris
Am Handelsplatz in Paris verlor unterdessen der bedeutendste Index CAC-40 um mehr als fünf Prozent, ebenso der Leitindex am Handelsplatz in Mailand. An der Londoner Börse ging der Index FTSE-100 um mehr als drei Prozent nach unten, die Kurse an der Schweizer Börse ließen um mehr als vier Prozent nach.

Dickes Minus und Chaos in Mailand
Die Mailänder Börse hat einen schwarzen Montag erlebt: Am Montagnachmittag dehnte der Mailänder Aktienindex FTSE MIB seine Verluste aus und verzeichnete einen Rückgang von fünf Prozent. Vor allem die Aktien italienischer Banken gerieten stark unter Beschuss.Die Papiere der Bank-Austria-Mutter UniCredit meldeten ein Minus von 3,23 Prozent.  Auch die Papiere der Mailänder Mediengruppe Mediaset im Besitz des italienischen Premiers Silvio Berlusconi und anderer Unternehmen mussten wegen Kursverluste aus dem Handel genommen werden. Inzwischen erweiterte sich der Zinsunterschied (Spread) zwischen italienischen und deutschen Anleihen auf 363 Basispunkte.

Linksradikale Aktivisten und Mitglieder der autonomen Gewerkschaftsverbands USB sind am Montag in den Sitz der Mailänder Börse eingedrungen. Die Demonstranten erreichten den zweiten Stock und rollten aus den Fenstern einige Fahnen der Gewerkschaft aus. Eine weitere Gruppe von Aktivisten belagerte den Eingang der Börse und skandierte Slogans gegen die Regierung Berlusconi und das milliardenschwere Sparpaket zur Eindämmung der Staatsschuld. Dabei kam es auch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.

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