Gewinnmitnahmen belasten Europas Börsen. Kaum neue Impulse wegen Feiertag in den USA.
Die Wiener Börse hat am Montag in der Verlustzone geschlossen. Der ATX fiel 21,52 Punkte oder 1,02 Prozent auf 2.082,69 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 32 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.115,00 Punkten. Vor allem im Späthandel hat der ATX sein Minus noch merklich ausgebaut.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,10 Prozent, DAX/Frankfurt -0,67 Prozent, FTSE -0,84/London +1,13 Prozent und CAC-40/Paris -0,85 Prozent.
Fehlende Impulse durch US-Feiertag
Auch an den europäischen Leitbörsen ging es zum Wochenstart bergab. Die Brexit-Erholung der vergangenen Tage wurde damit unterbrochen. Marktteilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen. Zudem fehlten wichtige Impulse, da die Märkte in den USA wegen des "Independence Day" heute geschlossen blieben.
Am Vormittag veröffentlichte Daten aus der Eurozone konnten die Stimmung nicht aufhellen. Im Juli ist die Stimmung großer Finanzanleger mit Blick auf die Eurozone nach dem Brexit-Votum stark eingebrochen. Der Index für das Sentix-Investorenvertrauen sackte um 8,2 auf 1,7 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Jänner 2015 ab.
Bankensektor leidet unter Brexit-Votum
In Wien blieben neue Unternehmensmeldungen dünn gesät. Am Ende des Leitindex rangierten Wienerberger (minus 3,52 Prozent auf 12,75 Euro) und Schoeller-Bleckmann (minus 3,09 Prozent auf 51,75 Euro). Für die Titel des Öl- und Gaskonzerns OMV ging es ebenfalls um klare 1,27 Prozent auf 24,94 Euro bergab.
Im Einklang mit dem europäischen Branchenumfeld mussten auch Raiffeisen-Papiere wieder Federn lassen und verloren bis Handelsschluss 2,56 Prozent auf 11,06 Euro. Der Bankensektor hat in den vergangenen Tagen und Wochen besonders unter der Unsicherheit rund um das Brexit-Votum gelitten.
Dagegen hielten sich Erste-Group-Papiere mit 0,25 Prozent im Plus bei 19,95 Euro. Am Freitag nach Börsenschluss gab das Kreditinstitut bekannt, dass bei der Erste Bank Ungarn - wie bei der Unterzeichnung zum Einstieg von Ungarn und der Europäischen Bank für Entwicklung (EBRD) vereinbart- eine Kapitalerhöhung durchgeführt wurde, die nur von den neuen Aktionären übernommen wird. EBRD und Ungarn steigen bei der Erste Bank Ungarn mit je 15 Prozent ein.
Wiener Börse hat 4,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum umgesetzt
Unterdessen hat die Wiener Börse im ersten Halbjahr 2016 insgesamt 29,17 Mrd. Euro und damit um 4,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum umgesetzt. Der durchschnittliche Monatsumsatz blieb indessen mit 4,86 Mrd. Euro stabil im Vergleich zum Vorjahresdurchschnitt von 4,87 Mrd. Euro. Das teilte die Wiener Börse am Montag in einer Aussendung mit.