Wiener Börse

ATX setzt seine Verlustserie fort

15.12.2014

Der ATX fiel 69,97 Punkte oder 3,27 Prozent auf 2.066,73 Einheiten.

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© APA / Roland Schlager
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Die Wiener Börse hat am Montag erneut tiefrot geschlossen. Der ATX fiel 69,97 Punkte oder 3,27 Prozent auf 2.066,73 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 54 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.121 Punkten.

   Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,84 Prozent, DAX/Frankfurt -2,59 Prozent, FTSE/London -1,68 Prozent und CAC-40/Paris -2,51 Prozent.

   Somit stand für die Wiener Börse der fünften Verlusttag in Serie zu Buche, obwohl sie eigentlich mit leichten Verlaufsgewinnen in die Handelswoche gestartet war. Ähnlich den übrigen europäischen Handelsplätzen stützten zwischenzeitlich auch in Wien die leicht erholten Ölpreise. Doch ebenso wie bei den Rohölpreisen schmolzen auch an den Aktienmärkten die Tagesgewinne bis Handelsschluss wieder dahin.

   Hinzu kamen durchwachsene Daten aus den USA: Zwar wuchs dort die Industrieproduktion im November so stark, wie seit Mai 2010 nicht mehr, jedoch fiel das Stimmungsbarometer der Produzenten im Großraum New York (Empire State Index) erstmals im Jahr 2014 ins Minus. Ebenso unerwartet hat sich im Dezember die Stimmung am US-Immobilienmarkt verschlechtert, sie liegt aber weiterhin nahe ihren Fünfjahreshöchstständen. Anleger erhoffen sich von den US-Daten Indizien dazu, wie die US-Notenbank Fed am Mittwoch ihre künftige Geldpolitik ankündigt.

   Eine eindeutige Talfahrt gab es unterdessen für den russischen Rubel zu verzeichnen: Der Dollar kletterte über die Marke von 60 Rubel und stieg um bis zu 5,3 Prozent auf 61,25 Rubel - so hoch wie noch nie. An der Moskauer Börse wird die Stimmung im Zuge dessen immer panischer, der russische Leitindex RTS stürzte um bis zu neun Prozent auf seinen Tiefststand seit April 2009 ab.

   An der Wiener Börse gerieten einmal mehr die Bankaktien gehörig unter Druck: Bereits am vergangenen Freitag waren die Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) nach einem Minus von 8,5 Prozent so billig, wie zuletzt im Februar 2009. Auch Erste Group hatten sich mit einem deftigen Abschlag von 5,5 Prozent ins Wochenende verabschiedet. Heute gingen Erste Group um 7,99 Prozent tiefer bei 18,37 Euro und RBI um 5,89 Prozent tiefer bei 12,71 Euro aus dem Handel. RBI nähern sich somit ihrem Allzeittief von 12,26 Euro an,

   Dabei dürfen sich RBI und Erste Group womöglich schon bald über eine niedrigere Steuerlast in Ungarn freuen. Denn der dortige Premier Viktor Orban will die Bankensteuer 2016 oder spätestens 2017 senken, sagte Orban in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg.

   Zwischenzeitlich erholt zeigten sich die Ölwerte im Wiener prime market, ins Ziel retteten jedoch nur Schoeller-Bleckmann Oilfield ihre Verlaufsgewinne und gingen mit plus 4,75 Prozent bei 57,61 Euro aus dem Handel. Hingegen drehten OMV noch auf ein Minus von 1,55 Prozent bei 20,07 Euro. Beide Werte haben im Zuge des Preisverfalls am Ölmarkt seit Anfang Juli klar an Wert eingebüßt - SBO rund 40 Prozent, OMV in etwa 37 Prozent. Bei der OMV blicken die Analysten der Erste Group zudem weniger optimistisch ins Jahr 2015, sie senkten ihr Kursziel von 32,70 auf 24,90 Euro und bestätigten ihre Empfehlung "Accumulate".

   Ein Minus setzte es auch für voestalpine, die sich um 2,71 Prozent auf 31,28 Euro verbilligten. Die Analysten der Credit Suisse haben ihre Kaufempfehlung "Outperform" für den Linzer Stahlkonzern gestrichen und votieren nun mit "Neutral". Ihr Kursziel haben sie ebenfalls von 38,0 auf 35,0 Euro gekappt.
 

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