US-Budgetkonflikt lässt Anleger weiter zögern
Die Wiener Börse hat sich am Freitag mit dem fünften Verlusttag in Serie aus der Handelswoche verabschiedet. Der ATX fiel 13,62 Punkte oder 0,54 Prozent auf 2.527,94 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund drei Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.525 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,16 Prozent, DAX/Frankfurt +0,25 Prozent, FTSE/London +0,07 Prozent und CAC-40/Paris +0,80 Prozent.
Einmal mehr wurde das Handelsgeschehen vom andauernden Streit rund um den Staatshaushalt der USA bestimmt. Nachdem US-Präsident Barack Obama zuletzt seine fürs Wochenende eingeplante Asienreise abgesagt hatte, um mit den Republikanern weitere Verhandlungen zu führen, war der Tokioter Nikkei-225 auf ein Monatstief gerutscht. Die negativen Vorgaben hielten auch Europas Aktienmärkte zunächst in der Verlustzone, Auftrieb kam im Verlauf durch die freundliche Eröffnung der Wall Street am Nachmittag.
Unter den Einzelwerten setzten UNIQA (plus 4,17 Prozent auf 8,75 Euro) ihren jüngsten Erholungskurs fort, nachdem vergangene Woche der Start der bis zu 750 Mio. Euro umfassenden Kapitalerhöhung belastet hatte. Marktteilnehmer begründen die hohe Volatilität der Aktie mit taktischen Überlegungen im Zuge der Verwässerung. So würden einige Anleger, die nach Abschluss der Kapitalerhöhung einen höheren Preis erwarten, bereits jetzt kaufen.
Während die Bankwerte Raiffeisen (plus 1,16 Prozent) und Erste Group (plus 1,34 Prozent) im Einklang mit der freundlichen Branchentendenz zulegten, rutschten Immofinanz ex Dividende mit minus 3,41 Prozent auf 3,09 Euro ab. voestalpine handelten sich ein deutliches Minus von 2,34 Prozent auf 34,67 Euro ein. Auch Wienerberger schwächten sich nach einer Analystenstimme um 0,19 Prozent auf 13,04 Euro ab. Die Berenberg-Analysten hatten zuvor ihr Kursziel zwar von 6,0 auf 10,9 Euro angehoben, jedoch ihr Votum "Sell" erneuert und ihre Gewinnerwartungen klar gekürzt.
AT&S gingen um 2,95 Prozent tiefer bei 6,55 Euro aus dem Handel. Im Zuge der kräftigen Kapitalaufstockung von rund 28,5 auf 42,7 Mio. Euro beim Leiterplattenhersteller hat sich auch der Aktionärskreis deutlich ausgeweitet: "Wir konnten unser Grundkapital um 50 Prozent erhöhen - besonders erfreulich ist auch, dass wir in unserem Investorenportfolio einiges bewegt haben", teilte CEO Andreas Gerstenmayer heute mit. "Viele interessante institutionelle Investoren in Europa sind dazugekommen."
Der Faserhersteller Lenzing wird künftig von vier statt bisher drei Vorständen geleitet. Vorstandschef Peter Untersperger wird neben einem Finanz- und einem Produktionsvorstand in Zukunft auch einen Vertriebsvorstand zur Seite gestellt. Abgesehen von Produktionschef Friedrich Weninger ist derzeit noch nicht bekannt, wer die Posten bekleiden wird. Finanzvorstand Thomas Winkler tritt mit Jahresende zurück, wie heute Mittag mitgeteilt wurde. Er werde aber noch für ein weiteres Jahr beratend zur Verfügung stehen. Lenzing gingen um 1,27 Prozent verbilligt bei 53,01 Euro aus dem Handel.